Inmitten reger Diskussionen um Industrie 4.0 oder die digitale Disruption in verschiedensten Wirtschaftszweigen, sind indessen viele Akteure der Stadtwirtschaft ratlos, was die digitale Transformation konkret für sie bedeutet. Unter ihnen finden sich auch zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Eine Umfrage des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung ergab für die befragten KMU im Großraum Düsseldorf (n = 227), dass die Digitalisierung in ihrer Bedeutsamkeit zwar erkannt wurde, jedoch in ihrer Umsetzung nicht zufriedenstellend sei (IfM Bonn, 2015, S. 34). Für eine langfristig resiliente Stadtwirtschaft gilt es dieses Defizit auszugleichen. Insbesondere ein Blick auf die Zahlen lässt diese Bestrebung als sinnvoll erscheinen: deutschlandweit arbeiten 61 % aller Beschäftigten in kleineren und mittleren Unternehmen, d. h. Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeiter/innen und/ oder bis zu einem Jahresumsatz von
50 Mio € (Statistisches Bundesamt, 2015).
Im Folgenden sei vorgestellt, wie die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund durch ihre Initative „Digitale Werkbank“ die Herausforderungen der digitalen Transformation für kleine und mittelständische Unternehmen adressiert. Sofern nicht anders zitiert, stützen sich die inhaltlichen Ausführungen auf ein im Juni 2018 geführtes Interview mit Kai Bünseler, der die Digitale Werkbank federführend organisiert. Kai Bünseler arbeitet seit ca. zehn Jahren für die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund und ist für das Netzwerkmanagement der IT-Unternehmen am Standort zuständig.
1. Idee „Digitale Werkbank“
Im Zuge der Digitalisierung sieht sich auch eine Wirtschaftsförderung zunehmend neuen Aufgabenfeldern gegenübergestellt, wenn sie die digitale Transformation als Chance für ihren Wirtschaftsstandort aufgreifen möchte. Die Idee zur Digitalen Werkbank in Dortmund nimmt ihren Ursprung in der Überlegung, ausgerechnet kleinen und mittelständischen Unternehmen eine Orientierungshilfe in diesem Themenfeld zu bieten. Diese Orientierungshilfe sollte eine Aufmachung haben, die ihrer Zielgruppe authentisch und lösungsorientiert gerecht wird. Herausgekommen ist ein Raum im Zentrum Dortmunds, den die Wirtschaftsförderung initiiert hat und nun mit der codecentric AG als Projektpartner betreut. Zusammen gehen sie an dieses Pilotprojekt unvoreingenommen heran, um in erster Linie zu lernen, wie kleine und mittelständische Unternehmen Digitalisierung denken und nutzen könnten.
Registrieren Sie sich gebührenfrei, um diesen Artikel weiterzulesen und erhalten Sie Zugriff auf über 250 weitere Smart-City-Artikel.
Registrieren
Anmelden