Freitag, 6. Dezember 2024
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Weiterbildungsprogramm „Digital Twins für Städte“ für kommunale Mitarbeiter:innen

Die Technische Universität München startet im Februar 2025 das Zertifikatsprogramm „Digital Twins für Städte“. Es vermittelt, wie städtische Daten in virtuelle Modelle übersetzt und als Planungsinstrument in Mobilität, Umwelt und Wohnen eingesetzt werden können.

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Smart-City-Entwicklung im Hochtaunuskreis

Titelbild © Foto: Laubach, BenLange581, lizenziert unter CC BY-SA 4.0.
Autor: Igor Terekhin

Im Hochtaunuskreis stellte sich die zentrale Frage: Wie kann der Kreis seine Ressourcen bestmöglich nutzen, um dringende Herausforderungen zu bewältigen und nachhaltige Verbesserungen zu erzielen? Es ging nicht darum, Fördergelder einfach nur auszugeben, sondern gezielt in Projekte zu investieren, die messbare, positive Auswirkungen für die Region haben. Die Antwort darauf sollte im Rahmen des Smart City-Projekts gefunden werden – doch der Weg dorthin war alles andere als einfach.

Zunächst schien das Projekt stillzustehen. Trotz Fördermitteln und dem Einsatz einer modernen Datenplattform über die ekom21 schritt das Vorhaben nur schleppend voran. An diesem Punkt kam die strategische Beratung durch Strange Consult ins Spiel, die als entscheidender Impulsgeber fungierte, um das Projekt auf Kurs zu bringen und langfristig erfolgreich zu machen. Dabei standen wir als Berater nicht nur als Umsetzer zur Verfügung, sondern haben den Kreis dabei unterstützt, das Projekt strategisch und zielgerichtet neu auszurichten.

Der erste Boxenstopp: Alle an einen Tisch holen

Ein entscheidender Schritt war der sogenannte „Boxenstopp“. In diesem ersten, strategischen Workshop gelang es uns, alle relevanten Akteure an einen Tisch zu holen. Dabei haben wir mit einem bewährten Ansatz der strategischen Beratung gearbeitet: Zunächst wurde in einem offenen und transparenten Austausch die aktuelle Situation gemeinsam analysiert. Diese Ist-Analyse mit Hilfe der Starfisch Analysemethode war der Grundstein für alle weiteren Maßnahmen, da sie nicht nur den aktuellen Fortschritt, sondern auch die bisher nicht adressierten Herausforderungen deutlich aufzeigte. Wichtig war hierbei, dass jede Partei ihre Perspektive und ihre Erwartungen einbringen konnte, was dazu führte, dass eine gemeinsame Sicht auf die Probleme und Lösungsansätze entwickelt wurde.

Priorisierung und Strukturierung: Die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit

Nach der detaillierten Ist-Analyse galt es, die Herausforderungen zu priorisieren. Dabei haben wir uns nicht auf alle Probleme gleichzeitig gestürzt, sondern gezielt die Maßnahmen identifiziert, die den größten Mehrwert für den Hochtaunuskreis bieten würden. Hierbei kam eine weitere bewährte Methode der strategischen Beratung zum Einsatz: die Priorisierung der Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit, Wirkung und Umsetzbarkeit. Wir wollten sicherstellen, dass sowohl „Quick Wins“ – also schnell umsetzbare Erfolge – als auch langfristige Maßnahmen berücksichtigt werden.

Definition SMARTer Ziele: Klarheit und Fokus schaffen

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg lag in der Definition von SMARTen Zielen. SMART steht für spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden. Im Rahmen des Projekts haben wir für jeden der fünf Use Cases – Fließgewässerüberwachung, Grundwasseranalyse, Routenoptimierung, geschätzte Fahrzeit sowie Streckenauslastung – klare, konkrete Ziele festgelegt. Dadurch wurde nicht nur der Rahmen für die Umsetzung gesteckt, sondern auch sichergestellt, dass der Fortschritt jederzeit messbar ist. Diese Ziele ermöglichten es allen Beteiligten, sich auf den gemeinsamen Erfolg zu fokussieren und kontinuierlich die Erreichung der Ziele zu überprüfen.

Konsolidierung im Use Case Zielbild:
Ein gemeinsamer Kompass

Besonders wichtig war dabei die Konsolidierung der Ergebnisse in einem übergeordneten Zielbild für jeden Use Case. Diese Zielbilder wurden in sogenannten „technischen Deep Dives“ detailliert erarbeitet. In diesen Sessions haben wir den Ist-Zustand der jeweiligen Use Cases präzise erfasst, bestehende Herausforderungen identifiziert und die anstehenden Aufgaben klar priorisiert. Durch diese tiefe Analyse konnten wir die Verantwortlichkeiten und notwendigen Schritte klar definieren, sodass alle Akteure wussten, worauf es ankommt. Diese strukturierte Herangehensweise stellte sicher, dass das Projekt effizient voranschreiten konnte.

Das Zielbild für jeden Use Case war dabei nicht nur eine formale Übersicht, sondern diente als strategischer Kompass, an dem sich die Projektarbeit kontinuierlich ausrichtete. So stellten wir sicher, dass sowohl kurzfristige Erfolge als auch langfristige Ziele erreicht werden konnten – immer mit dem Blick auf den Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger des Hochtaunuskreises.

Spezifische Herausforderungen des Hochtaunuskreises:
Ländliche Lösungen für lokale Probleme

Die fünf gewählten Use Cases waren dabei keine Standardlösungen, wie man sie aus städtischen Smart City-Projekten kennt. Vielmehr wurden sie gezielt auf die ländlichen Bedürfnisse des Hochtaunuskreises zugeschnitten. Während beispielsweise die Fließgewässerüberwachung und die Grundwasseranalyse auf den Umweltschutz in der Region abzielen, sollen die Routenoptimierung und die Streckenauslastung den Verkehrsfluss verbessern – ein drängendes Thema in einer Region, in der weite Strecken oft überlastet sind und effiziente Verkehrssteuerung für die Bürger eine spürbare Verbesserung des Alltags bedeutet.

Nicht nur Geld ausgeben, sondern drängende Probleme lösen

Was dieses Projekt so besonders macht, ist der Ausgangspunkt: Der Hochtaunuskreis wagte diesen Schritt nicht, weil Fördermittel vorhanden waren, sondern weil echte Herausforderungen gelöst werden mussten. Die Investitionen in die Smart City-Initiative waren keine bloße Ausgabe von Geldern, sondern eine strategische Entscheidung, um die dringendsten Probleme der Region anzugehen.

Dank der Unterstützung von Strange Consult konnte der Kreis das Projekt neu ausrichten und sicherstellen, dass die vorhandenen Mittel effizient und zielgerichtet eingesetzt wurden. So wird das Projekt nicht nur der Region langfristig dienen, sondern auch als Vorbild für andere ländliche Kreise fungieren, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Fazit

Das Smart City-Projekt im Hochtaunuskreis zeigt, wie durch die Kombination aus strategischer Beratung, methodischer Planung und technischer Umsetzung ein nachhaltiger Mehrwert für eine Region geschaffen werden kann. Durch die gemeinsame Ist-Analyse, die Priorisierung der Maßnahmen, die Definition SMARTer Ziele und die Konsolidierung der Use Cases in klaren Zielbildern gelang es, die Herausforderungen des Kreises gezielt zu lösen und eine langfristige Verbesserung für die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.

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