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Auf der Suche nach zukunftsweisenden Konzepten für die Stadt von Morgen münden gegenwärtige Diskussionen häufig in die Entwicklung von Smart Cities. Entsprechend befassen sich Stadtentwickler:innen weltweit mit dem sinnvollen Einsatz smarter Technologien im urbanen Kontext und erarbeiten dafür Konzepte, um die Lebensqualität in unseren Städten zu steigern.
1. Antwort auf die Digitalisierung der Stadt
Die Anwendung und der Einfluss von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wird derzeit in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen thematisiert. Oftmals mit dem Megatrend der Digitalisierung eingeleitet, erklingen im Einzelnen technische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, virtuelle Realitäten, Sensorik und Big Data, die unsere Lebens- und Arbeitswelten verändern. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen wirken sich auch zunehmend auf das Stadtleben aus.¹
Als Reaktion auf die Auswirkungen von smarten Technologien auf die Gesellschaft und das städtische Zusammenleben, hat das Konzept einer „Smart City“ an Popularität gewonnen. Das Konzept nimmt seinen Ursprung in der IKT-Branche, denn Technologiekonzerne arbeiten seit den 2000er Jahren sukzessive daran, das Smart City-Konzept als die Zukunftsvision für die optimale und ressourcenschonende Entwicklung von Städten in Politik, Verwaltung und Forschung zu platzieren.² Bis heute existiert keine eindeutige, allgemein anerkannte Definition einer Smart City, es handelt sich allerdings im Kern fast immer um die Anwendung von smarten Technologien für die Optimierung und Lösung städtischer Prozesse und Problemlagen.³
In Abhängigkeit des jeweiligen Akteurs und seiner Umsetzungslogik wird das Konzept jeweils modifiziert und an die eigenen thematischen Schwerpunktsetzungen wie Mobilität, Energieversorgung, Sicherheit, Verwaltungsmodernisierung oder andere Themen der Stadtentwicklung angepasst.
Smart City als Nachhaltigkeitskonzept | Smart City als Sicherheitskonzept | Smart City für mehr Lebensqualität |
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Abbildung anschauen Masdar City ist eine Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die komplett neu geschaffen werden soll. Mittels intelligenter Technologien soll diese Smart City klimaneutral und energieautark sein. Dieses Smart City-Konzept setzt seinen inhaltlichen Fokus auf Ressourceneffizienz und ökologische Nachhaltigkeit.⁴ Weitere Beispiele sind Südkoreas Hauptstadt Seoul oder die US-amerikanische Stadt Carson City, in denen mittels der Netzwerktechnologie LoRaWAN die Ver- und Entsorgungswirtschaft effizienter gestaltet wird → siehe dazu Artikel über LoRaWAN (2020) | Abbildung anschauen Rio de Janeiro baute m. H. von IBM als Vorbereitung für die Fußball-Weltmeisterschaft (2014) und die Olympischen Sommerspiele (2016) ein Big Data Center für besseres Sicherheits- und Krisenmanagement auf. Ziel war u.a. der effektivere Einsatz von Rettungsdiensten zur Gewährleistung einer höheren Sicherheit und zudem sollte bei potenzieller Überschwemmung die Bevölkerung in den Favelas durch Frühwarnsysteme schneller geschützt werden können.⁵ → siehe auch: Erklärungsvideo von IBM (2013) | Abbildung anschauen Das ehemalige Frachthafenquartier Kalasatama, gelegen in der finnischen Hauptstadt Helsinki, setzt den Akzent darauf, unangenehme Facetten des Stadtlebens wie lange Verkehrswege und schlechte Luftqualität auf smarte Weise einzudämpfen. Die Lebensqualität soll bspw. dadurch gesteigert werden, dass der effizient organisierte Alltag allen Bewohnern täglich eine Stunde an Freizeit schenkt.⁶ |