E-Scooter werden derzeit als neue alternative Mobilitätslösung diskutiert und sollen zur Überbrückung der letzten Meile (Last-Mile Problem) dienen. Lesen Sie eine Zusammefassung der wichtigsten Punkte aus der ZDF-Zoom Dokumentation vom 23.08.2019.
1. Herausforderungen der E-Scooter Nutzung
- Häufige Unfallursachen
durch
- Alkoholkonsum (Promillegrenze wie für Autofahren)
- Kontrollverlust, Fahrfehler (z.B. mehr als eine Person auf dem E-Scooter)
- Fremdverschulden
- Geräte der unterschiedlichen Anbieter haben sehr unterschiedliche Bremswege (6 min) – instransparente
- Anzeigen von
Richtungsänderung schwierig
- Fahrzeug ist wackelig und die Hände von der Lenkstange zu nehmen ist gefährlich
- Blinker anzubringen wäre technisch möglich, ist jedoch gesetzlich nicht vorgeschrieben
- Ausbaugrad von Radwegen einschlägig für komfortable und sichere Nutzung der E-Scooter
- Vorgaben für mehr Ordnung und weniger Behinderung abgestellter E-Scooter im Straßenraum flächendeckend notwendig, bundesweit reagieren Städte bereits
- unklar, ob E-Scooter das Last-Mile Problem lösen oder nicht
- evtl. steigen Verkehrsteilnehmer mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln (Fahrradfahrer) um auf E-Scooter und nicht die eigentlich angepeilte Zielgruppe
- Nutzung insbesondere an touristischen Hotspots und nicht wie gewünscht in der Nähe von ÖPNV-Haltstellen à Verteilungszwang einführen? Interessenkonflikt zwischen Unternehmen (hohe Nutzungszahlen, was durch ein profitables Angebot möglich ist) und Politik (Mobilität an allen Orten bereistellen, Verkehrssicherheit)
2. Kontrollen gegen Verstöße bem E-Scooter Fahren
- Rücksichtsloses Fahren = Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer und insbes. Fußverkehr, daher Verkehrskontrollen notwendig
- Verantwortung unklar:
- Bundesverkehrsminister im Brief an Städte und Gemeinden: Sanktions- und Steuerungsmöglichkeiten seiner Verordnung im vollen Rahmen ausschöpfen
- Städte und Gemeindebund: Kommunen sind zuständig für ruhenden, nicht aber fließenden Verkehr – dennoch gibt es natürlich gemischte Streifen von Ordnungsamt und Polizei, aber die Personalressourcen sind begrenzt, d.h. Städte und Gemeinden formal nicht zuständig
- Polizeigewerkschaft: Verkehrssicherheit ist eine Kernaufgabe der Polizei, durch starken Stellenabbau müssen jedoch andere Priorisierungen für die Polizeiarbeit getroffen werden (intensive Scooter-Kontrollen personell daher nicht stemmbar, in Kombination mit allgemeiner Streife möglich, wie auch Fahrradfahrer*innen derzeit kontrolliert werden)
3. Lösungsansätze
- Einordnung des E-Scooters in ein Konzept für eine Verkehrswende
- Kein bloße Einführung eines Verkehrsmittels, sondern Verteilung des Straßenraums insgesamt neu denken
- Andere Städte:
- Madrid: nach Zulassung der E-Scooter viele Unfälle, daher verboten und anschließend mit neu aufgestellten Regeln wieder eingeführt (keine Fahrt auf Gehsteigen, Anzahl an aufstellbaren E-Scootern je Verleiher geregelt)
- Kopenhagen: Anzahl der Scooter im Zentrum beschränkt