Donnerstag, 21. November 2024
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Einladung zum Online-Austausch über Geoinformationen im Einsatz für Smart Cities – Praxisbeispiele im Überblick am 22. November

In Smart Cities sind Geodaten schon jetzt zu einem ganz wesentlichen Teil der Lösungen und Projekte geworden. Gemeinsam mit dem Deutschen Dachverband für Geoinformation e. V. (DDGI) möchten wir genau diese Entwicklung praxisorientiert beleuchten.

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Urban Digital im Gespräch mit Bentley Systems auf der INTERGEO 2023 in Berlin: Projekteinblick in die Siemensstadt 2.0 

Smart Cities stehen vor komplexen Herausforderungen, von Verkehrsmanagement bis hin zu Umweltschutz. Ein vielversprechender Ansatz zur Bewältigung dieser Probleme ist der Einsatz digitaler Zwillinge. In Berlin manifestiert sich dieser Ansatz durch das Siemensstadt Square Projekt, einer Zusammenarbeit zwischen Siemens, der Stadt Berlin und dem Bezirk Spandau. Auf der INTERGEO 2023 haben wir im Gespräch mit Bentley Systems einen Projekteinblick in den Digitalen Zwilling der Siemensstadt 2.0 erhalten.

Dimitri Ravin: Herzlich Willkommen auf der INTERGEO 2023. Ich freue mich ganz herzlich hier auf dem Stand von Bentley Systems die Kollegen Lutz Bettels und Jens Sauer begrüßen zu dürfen und einen exklusiven Projekteinblick in die Siemensstadt 2.0 zu erhalten. Ich würde ganz gerne mit einer niederschwelligen Frage beginnen. Was machen Sie in diesem Projekt? Ein bisschen sieht man es schon im Hintergrund, aber vielleicht können Sie mich da kurz abholen.

Lutz Bettels: Was wir im Rahmen dieses Projekt liefern, ist im Prinzip die Technologie zum Aufbau eines Digitalen Zwillings. Die Siemens Real Estate hat sich zum Ziel gesetzt, in dem Projekt direkt von Anfang an einen digitalen Zwilling über den gesamten Lebenszyklus hinweg aufzubauen, so dass er auch nahtlos in der Betriebsphase genutzt werden wird.

Dimitri Ravin: Das heißt zum jetzigen Stand ist der digitale Zwilling im Aufbau, und real wurde aber noch nicht viel gebaut?

Lutz Bettels: Genau, gerade befinden wir uns in der Planungsphase. Es sind am Anfang alle Bestandsinformationen zusammengesammelt worden, um sie miteinander zu verknüpfen und auszuwerten. Auf dieser Datenbasis wurden die Projektziele definiert. Das Besondere dabei ist, dass, bevor überhaupt ein Projekt definiert wurde, zunächst nachhaltige und städteplanerische Ziele definiert wurden, damit die Planer, die nachher an den städtebaulichen Wettbewerben des Projekts teilgenommen haben, konkrete Rahmenbedingungen für die Performance des Stadtquartiers vorgefunden haben.

Dimitri Ravin: Das ist ja genau das, was wir mit digitalen Technologien erzielen möchten, nämlich dass sich die Art der Kollaboration innoviert. Von daher hört es sich schon einmal sehr gut an, wenn dies bei der Siemensstadt 2.0 von Anfang an holistisch mitgedacht wurde. Was mich noch einmal interessieren würde: Den Begriff „Digitaler Zwilling“ hört man hier auf der Messe überall, ständig und in unterschiedlichen Kontexten. Vielleicht können Sie mir kurz erläutern, über welchen digitalen Zwilling wir hier sprechen?

Jens Sauer: Vereinfacht gesagt ist er eine Zusammenführung unterschiedlicher Datentöpfe, die vorher nicht miteinander kommunizieren konnten. Diese Datentöpfe wurden in ein gemeinsames Modell zusammengesetzt, das in einer einfachen und verständlichen Weise für verschiedene Zielgruppen aufbereitet ist. Diese Informationen interessieren nämlich nicht nur die Planer, Techniker und die Verwaltung, sondern auch die Bevölkerung. Deshalb gibt es verschiedene Sichtweisen auf den digitalen Zwilling.

Dimitri Ravin: Da würde mich nochmal ganz kurz interessieren, da wir über Datentöpfe und das Aufbrechen von Datensilos gesprochen haben. Welche Herausforderungen gab es dabei oder hat alles smooth funktioniert und alle Stakeholder waren sofort bereit, ihre Daten beizusteuern.

Jens Sauer: Das war natürlich nicht der Fall, es mussten sowohl technische als auch menschliche Hürden überwunden werden. Die spannendste Aufgabe war die Anbindung von städtischen Daten, aus den CAD- und BIM-Modellen, mit den Daten aus der Unternehmenssoftware wie beispielsweise SAP-Systemen.

Dimitri Ravin: Sie versuchen also die berüchtigte „Interoperabilität der Systeme“, über die alle sprechen, hier zu organisieren. Dann hätte ich noch eine letzte Frage: Wenn wir ein paar Jahre vorspulen, stellt sich für mich die Frage: Was haben wir dann geschafft und was ist die Rolle des digitalen Zwillings für die Siemensstadt 2.0?

Lutz Bettels: Wenn wir „Fast Forward“ zu dem Szenario machen, dass gebaut ist, wird der digitale Zwilling die gesamte Historie des Projektes abbilden können. Entlang einer Time Line wird man das Projekt analysieren und auswerten können. Der digitale Zwilling liefert die Datenbasis für einen erfolgreichen Betrieb – ob es Wartungsarbeiten oder auch weitere planerische Tätigkeiten sind. Und er stellt auch zu jedem Zeitpunkt sicher, dass die zuvor definierten Projektziele am Ende auch realisiert werden – ob es monetäre, Nachhaltigkeits- oder Lebensqualitätsziele sind. Zu jedem Zeitpunkt hat man die Möglichkeit den Status Quo zu evaluieren und zu schauen, ob man noch im Soll beziehungsweise im Plan ist.

Dimitri Ravin: Das klingt doch wunderbar – nach Transparenz, nach kollaborativen Arbeiten und natürlich nach schönen Visualisierungen. Ich bedanke mich ganz herzlich für diesen Dialog und freue mich auf weitere Projektupdates.

Das Interview wurde auf der Intergeo 2023 in Berlin von Dimitri Ravin, Herausgeber von urban-digital geführt mit Lutz Bettels, Vice President Strategic Partnerships, Bentley Systems und Jens Sauer, Product Manager, Bentley Systems. Mehr zu Bentley Systems ist hier zu finden: https://de.bentley.com/

Digitaler Zwilling von Siemensstadt Square

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