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Per Brief, in Präsenz oder doch online? – Jan Wegner über die Klimawirkung von Wahlszenarien

Titelbild © POLYAS GmbH

Jan Wegner bekleidet die Position des Geschäftsführers bei der POLYAS GmbH, einem in Kassel ansässigen Anbieter für Online-Wahlsysteme. Das Unternehmen treibt seit seiner Gründung, die Digitalisierung von Online-Wahlen und Abstimmungen voran, in dem es Kommunen, Organisationen und Unternehmen die flexible und sichere Durchführung dieser Abläufe erlaubt.

Im Herbst 2023 hat POLYAS eine Studie bei dem Umweltdienstleistungsunternehmen natureOffice in Auftrag gegeben, um die ökologischen Fußabdrücke der unterschiedlichen Wahlformen in Präsenz, per Brief und online wissenschaftlich zu untersuchen. In diesem Interview haben wir mit Jan Wegner über einige zentrale Erkenntnisse gesprochen.

1. Was waren die Beweggründe für die Erstellung einer solchen Studie und an wen richtet sich diese?

Wir haben die Studie beauftragt, um ein fundiertes Verständnis der Umweltauswirkungen verschiedener Wahlmethoden zu erlangen. Sie zielt darauf ab, den CO2-Fußabdruck von Online-Wahlen, Briefwahlen und Präsenzwahlen zu analysieren. Unsere Vision bei POLYAS ist, die digitale Demokratie zu fördern. Dazu zählt für uns aber auch, dass unsere Lösung ökologisch nachhaltig ist und möglichst wenig klimaschädliche Emissionen zur Folge hat.

Die Informationen der Studie sind besonders relevant für demokratische Organisationen, die bestrebt sind, umweltbewusste und nachhaltige Wahlverfahren zu implementieren. Die Studie richtet sich daher vor allem an unsere wichtigsten Kunden wie Kommunen, Hochschulen, Kammern, Kirchen, Genossenschaften und Vereine.

2. Aus Ihrer Sicht liegt die Vermutung nahe, dass Online-Wahlen als klimafreundlichste Option gelten sollten – Konnten Sie diese Ergebnisse im Rahmen der Studie bestätigen?

In der Studie wurden 15 unterschiedliche Szenarien für eine Wahl per Internet, Brief und Urne durchgerechnet. Das Ergebnis ist, dass Online-Wahlen im Schnitt am umweltfreundlichsten sind. Der größte Vorteil der Online-Wahl ist, dass der Einfluss von Faktoren auf die Klimabilanz im Vergleich zu Präsenzwahlen deutlich geringer ist. Wie nachhaltig eine Online-Wahl ist, hängt am stärksten davon ab, ob die Wahleinladungen digital oder per Post verschickt werden.

Eine Präsenzwahl unter optimalen Bedingungen, also einer lokal stark eingrenzbaren Wählerschaft, die größtenteils zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Wahllokal kommt, kann zwar klimafreundlicher sein als eine Online-Wahl. Solche Bedingungen liegen bei den Organisationen, die mit uns wählen, aber fast nie vor. Deren Wählerschaft wohnt häufig an unterschiedlichen Orten, bei denen eine Präsenzwahl keine Alternative darstellt. Für die Online-Wahl ist keine Anreise notwendig. Und auch bei der Briefwahl war der Ausstoß klimaschädlicher Gase meist höher als bei der Online-Wahl.

3. Wie schaut die rechtliche Situation aus: Dürfen Wahlorganisatoren frei zwischen den Wahloptionen wählen?

Viele Organisationen haben Satzungsautonomie, das heißt, sie können die Online-Wahl in Ihre Satzung oder Wahlordnung selbst aufnehmen und sind damit auf der sicheren Seite. Bei anderen Gremien, wie etwa Betriebsräten oder Gleichstellungsbeauftragten, gibt es gesetzliche Grundlagen.

Für Kommunen bieten sich beispielsweise Bürgerbefragungen an, die zwar rechtlich nicht bindend sind und die gewählten Parlamente zu keinen Entscheidungen verpflichten, ihnen aber einen tiefen Einblick in die Wünsche und Vorstellungen der Wählerschaft ermöglichen.

4. Wie schaut die Wahlpraxis aktuell aus und welchen Stellenwert nehmen hybride Wahlen ein?

Das ist vor allem branchenabhängig. Bei großen Pfarrgemeinderatswahlen von Kirchen werden meist alle drei Methoden angeboten. Die meisten Kammern bieten die Briefwahl auf Anfrage als zusätzliche Option an, wobei Rechtsanwaltskammern immer rein digital wählen. Genossenschaften bieten mitunter auch die Stimmabgabe per Urne an. Hochschulen wählen meistens rein digital, und auch Bürgerbefragungen wurden bei uns bisher vollständig digital durchgeführt. Der Trend geht also zur reinen Online-Wahl.

5. Welche Erkenntnis über die verschiedenen Treibhausgasemissionen der unterschiedlichen Optionen (Präsenz, Brief, Online) hat Sie persönlich am meisten überrascht?

Die Studie hat uns nochmal vor Augen geführt, dass die Wahlbeteiligung bei der Online-Wahl keinen entscheidenden Einfluss auf den CO2-Ausstoß pro Kopf hat. Das sieht bei Präsenz- und Briefwahlen etwas anders aus, wobei insbesondere Wahlen mit einer niedrigen Wahlbeteiligung rechnerisch einen höheren CO2-Ausstoß pro Stimme zur Folge haben. Somit ist die Online-Wahl auch bei einer niedrigen Wahlbeteiligung in den meisten Fällen klimafreundlicher als die analoge Abstimmung

Vielen Dank für das Interview.

Sie haben Interesse an der Studie?

Laden Sie die vollständige Nachhaltigkeitsstudie kostenlos herunter, um fundierte Entscheidungen für eine Durchführung von umweltfreundlicheren Wahlen zu treffen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihr Wissen zu erweitern und unsere Erde zu schützen.

Über Urban Digital

Dieses Portal informiert über Themen, Akteure, Projekte und Strategien rundum die digitale Stadt. Unsere Vision ist es, die Triebkraft der Digitalisierung in die Bahnen einer erstrebenswerten Stadtentwicklung zu lenken.

Dazu forcieren wir den inhaltlichen Austausch über die digitale Stadt zwischen Akteuren aus Forschung, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft.

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POLYAS verändert die Art, wie Menschen wählen: Unsere digitale Plattform revolutioniert und vereinfacht die Organisation und Durchführung von Wahlen – von der Stimmabgabe bis zur Stimmauszählung. Dabei sind Sicherheit und Vertrauen unser Fundament, denn nur dadurch kann Partizipation für alle ermöglicht und die Demokratie weltweit gestärkt werden. Zehntausende Online-Wahlen, Nominierungen und Live Votings haben wir bereits erfolgreich durchgeführt. Mehr erfahren...

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