Ein Land hat im internationalen Wettbewerb dort Erfolg, wo es Vorteile im “Diamanten” besitzt. Der Begriff des “Diamanten” wurde vom us-amerikanischen Ökonom Michael E. Porter vor etwa 25 Jahren in die Debatte um nationale Wettbewerbsvorteile und die Bildung von Branchenclustern eingeführt. “Diamanten” sind für Porter nun aber keine einzelnen, besonderen Unternehmen, herausragende Geschäftsmodelle oder erfolgreiche Produkte.
Diese individuelle Betrachtung von Erfolg ist eher ein Kennzeichen der heutigen Diskussionen um “Unicorns” usw. Der Portersche “Diamant” ist ein System. Die besondere Art eines Wechselspiels zwischen Unternehmen, Wissenschaft, Staat und Beschäftigten an einem Standort rund um eine heimische Kernbranche.
In diesem System werden Produktionsfaktoren wie Infrastruktur, Fachkräfte, Wissensressourcen und Kapitalressourcen auf eine ganz bestimmte Art und Weise rund um eine Anhäufung von Unternehmen und Zulieferbetrieben aus einer Branche, aus einem Cluster entwickelt. Der “Diamant” ist also mehr als eine Anhäufung von Unternehmen einer Branche, eines Clusters. Er ist ein Bild für die Produktionsverhältnisse an einem Standort rund um zentrale Branchen und Technologien.