Sonntag, 24. November 2024
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Weiterbildungsprogramm „Digital Twins für Städte“ für kommunale Mitarbeiter:innen

Die Technische Universität München startet im Februar 2025 das Zertifikatsprogramm „Digital Twins für Städte“. Es vermittelt, wie städtische Daten in virtuelle Modelle übersetzt und als Planungsinstrument in Mobilität, Umwelt und Wohnen eingesetzt werden können.

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Bürger:innen (digital) aktivieren! Eva Mayer im Interview zu kommunaler Beteiligungskultur

Eva Mayer ist bei Go Vocal für die Geschäftsentwicklung in der DACH-Region verantwortlich. Go Vocal bietet weltweit Beteiligungssoftware für Kommunalverwaltungen an. Als Startup begonnen, hat man sich hier auf die Fahnen geschrieben, digitale Demokratien auf der ganzen Welt zu stärken. Über 400 Städte auf allen Kontinenten arbeiten bereits mit Go Vocal zusammen. Eva gestaltet die Bürgerbeteiligung im digitalen Zeitalter in der DACH-Region aktiv mit. 

Zuvor war sie beim Silicon Valley Reise-Startup HotelTonight für Wachstum und Expansion zuständig. Das Unternehmen hinter dieser mobilen Reise-App wurde schließlich von Airbnb übernommen.Durch ihre Berufserfahrung in der internationalen Tech-Industrie bringt sie eine frische Perspektive auf die Prozesse im öffentlichen Sektor mit. Im ersten Interview hat sie uns erklärt, welchen Mehrwert beteiligungsaktive Kommunen durch die Erstellung eines Kommunikationsplans generieren können. In diesem Interview spricht sie mit uns über einen neuen Go Vocal-Leitfaden, der Kommunen beim Aufbau ihrer Beteiligungskultur unterstützt.

1. Durch welche drei Säulen lässt sich aus Ihrer Sicht Beteiligungskultur definieren?

Eine Beteiligungskultur kann nicht von heute auf morgen verordnet werden. Kulturen müssen wachsen und sich verankern können. Eine Beteiligungskultur kann nur in einem Umfeld gedeihen, in dem eine aufrichtige Überzeugung für die demokratische Sache existiert.

Dafür braucht es zuerst den Ehrgeiz von Politik und Verwaltung, Beteiligung fest und konsequent in den politischen Alltag zu integrieren. Beteiligung nicht als Zusatz, sondern als Grundsatz zu verstehen.

Diese Basis formt auch die Notwendigkeit für eine interne Organisation, die nicht isoliert agiert, sondern übergreifend. Beteiligung ist Transparenz und Kollaboration – das muss sich auch in der Verwaltung widerspiegeln. Das heißt, ein Wille für Beweglichkeit – z.B. indem abteilungsübergreifend zusammengearbeitet wird. Wir geben dafür in unserem Leitfaden viele handfeste Tipps. 

Die dritte Säule steht stabil, wenn die Teams für die Beteiligung kompetent sind. Kernkompetenzen betreffen v.a. die Kommunikation. Mit diesen Voraussetzungen kann das volle Potenzial der Beteiligung ausgeschöpft werden und eine nachhaltige Beteiligungskultur wachsen.

2. Inwiefern setzen sich demokratisch gewählte Kommunalpolitiker:innen während ihrer Amtszeit dauerhaft für eine starke Beteiligungskultur ein?

Es gibt etliche Kommunalpolitiker:innen, die mit kreativen Ideen, Mut für Veränderungen und einer Lust an der Zusammenarbeit in die Beteiligung gegangen sind. Und sie konnten beeindruckende Ergebnisse erzielen. Städte und Kommunen wie z.B. Coburg oder Wien haben ihre Bürger:innen stärker beteiligt, konnten deshalb bessere Lösungen für kommunale Herausforderungen finden und Entscheidungen aufsetzen, die das Vertrauen zwischen Bürger:innenschaft und Verwaltung gestärkt und vertieft haben. Ein Win auf allen Seiten. Darauf wollen sie dann bei künftigen Aufgaben logischerweise nicht mehr verzichten.
Aber es gibt auch noch viel zu viele politische Vertreter:innen, die die Beteiligung scheuen, weil sie glauben, dass Partizipation zu viele Ressourcen bindet – finanzieller oder personeller Natur. 
Da möchte ich dann argumentieren, wie viel Arbeit digitale Plattformen sparen. Wie effizient technische Tools Tätigkeiten übernehmen können, für die dann eben kein Mensch in der Verwaltung mehr zählen oder z.B. Daten übertragen muss. Sondern dass digitale Beteiligung letztlich ermöglicht, dass sich die Mitarbeitenden auf ihre eigentliche Aufgabe fokussieren können, den Austausch mit und den Dienst an den Menschen. Das ist gut für die Beziehung zwischen Verwaltung und Öffentlichkeit und stärkt wiederum die Beteiligungskultur. 

3. In Ihrem Leitfaden beleuchten Sie Beteiligungskultur auch aus einer organisatorischen Perspektive. Welche Organisationsmodelle beobachten Sie in Kommunen und welchen Einfluss haben Sie typischerweise auf die Beteiligungskultur?

Es gibt verschiedene Fälle. Im idealen Modell verfügt die Stadt über ein eigens für die Beteiligung zuständiges zentrales Team. Beteiligungsteams finden sich zumeist in größeren Städten, aber auch kleinere können ein festes Team oder auch nur eine verantwortliche Person für die Partizipation im Einsatz haben. 

Wenn hingegen Beteiligung ohne festes Beteiligungsteam praktiziert wird, ist es meist so, dass die Beteiligung in den Zuständigkeitsbereich einer Fachabteilung fällt. Also beim Thema Mobilität z.B. in die Verkehrsabteilung. In diesem Fall ist es wichtig, dass auch hier ein “Kern-Team” eingerichtet wird. Dass also Mitarbeitende der entsprechenden Abteilung für die Dauer eines Projekts zuständig sind und sicherstellen können, dass die Beteiligung reibungslos abläuft. Die aber auch relevante Stakeholder aus anderen Abteilungen mit ins Projekt aufsatteln. 

Eine zu starke Dezentralisierung der Beteiligung wird nicht effektiv sein. Feste Strukturen und auch feste, beteiligungskompetente Ansprechpartner:innen sind definitiv sehr dienlich, wenn es um erfolgreiche Partizipation geht!  

4. An wen richtet sich der Leitfaden?

Natürlich an alle Verwaltungen, Organisationen und Behörden, die sich an Beteiligung herantrauen möchten, die begreifen, dass wir unsere Demokratien stärker schützen müssen. Beteiligte, informierte und aktive Bürger:innen sind auch ein Sicherheitsgewand gegen demokratiegefährdende Bestrebungen. 

5. In der Vorabansicht haben wir gesehen, dass Sie in Ihrem Leitfaden spannende Fallstudien vorstellen. Welche Beispiele erwarten die Leser:innen?

Go Vocal ist in Belgien zuhause, und Löwen war eine Stadt, mit der wir früh zusammengearbeitet haben. Ein echtes Vorbild für Bürger:innenbeteiligung. Deswegen darf Löwen mit seinen vielen tollen Beispielen natürlich nicht fehlen. Aber auch das schon erwähnte Coburg in Bayern nicht. Hier lässt sich so viel Inspiration für die Einbindung der Bürger:innen tanken. Mit den Beispielen aus Coburg möchte gewiss jede Stadt sofort in die Bürger:innenbeteiligung einsteigen!

Wir sind jedenfalls erreichbar, falls es Fragen gibt. Oder konkrete Wünsche, bei denen wir mit unter die Arme greifen können! Rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie mir eine Mail. Bis dahin: viel Spaß beim Lesen unseres Leitfadens! 

Leitfaden zum Aufbau einer Beteiligungskultur

Der Aufbau einer Beteiligungskultur ist keine leichte Aufgabe, aber keine Sorge, Go Vocal unterstützt Sie gerne auf Ihrem Weg.

Laden Sie jetzt Teil 1 und Teil 2 des Leitfadens “Aufbau einer Beteiligungskultur” herunter.

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