Montag, 10. März 2025
Anzeige

Einladung zum Webinar „Energieeffizienz in Kommunen: Digitale Lösungen für nachhaltiges Energiemanagement“

Dieses Webinar richtet sich an alle, die in ihrer Kommune für Energiemanagement, Klimaschutz oder Gebäudeoptimierung verantwortlich sind.

StartDigitale StadtverwaltungThomas Bönig über den Münchner Weg der Digitalisierung

Thomas Bönig über den Münchner Weg der Digitalisierung

Bitte beachten Sie, dass Thomas Bönig im Frühjahr 2022 seine Tätigkeit für die Stuttgarter Stadtverwaltung aufgenommen hat (Pressemitteilung vom 17.02.2022).

Guten Tag Herr Bönig und vielen Dank, dass Sie uns Einblicke in Ihre Arbeit als Chief Digital Officer geben. Vor kurzem wurde die Digitalisierungsstrategie der Landeshauptstadt München beschlossen – herzlichen Glückwunsch für diesen Meilenstein! Sie konzentriert sich auf die drei Kernbereiche Stadtverwaltung, städtische Infrastruktur und Stadtgesellschaft. Wie kam es zu diesen Kernbereichen?

Nach den ersten Diskussionen, wie sich München für eine digitale Zukunft entwickeln muss, war absehbar, dass man das Thema Digitalisierung nicht auf die Verwaltung allein beschränken kann, dazu sind die Möglichkeiten der Digitalisierung viel zu weitreichend.

Die Auswirkungen der Digitalisierung umfassen bereits jetzt schon nahezu alle Lebensbereiche der Menschen, das lässt sich somit 1 : 1 auf die Strukturen einer Stadt abbilden.

Die Digitalisierung, die sich im erheblichen Maße auf die Stadtgesellschaft auswirkt, kann nicht als rein technischer Trend eingeordnet werden. Sie gibt den Menschen Technologie an die Hand, die es ermöglicht Dinge zu tun, die früher nicht möglich waren.

Als Beispiel kann man hier die sozialen Medien aufführen. War es früher z. B. nur Journalisten und Reportern möglich, Artikel zu schreiben und zu veröffentlichen, so kann heute jeder, auch ohne Studium oder Ausbildung, Texte bzw. Artikel erstellen und diese weltweit veröffentlichen und damit meinungsbildend sein.

[content_control status=”logged_in”]

Bemerkenswert ist während Ihrer Amtszeit die starke Öffnung für Kooperationen, u.a. mit der Wissenschaft (Institut für Informatik der LMU). Welche Rolle können wissenschaftliche Institutionen bei der Digitalisierung der Stadtentwicklung idealerweise einnehmen?

Viele Bereiche der Digitalisierung und den damit verbundenen Auswirkungen sind heute nur schwer abschätzbar. Wie verändert sich z. B. eine Gesellschaft, wenn Technologie, die jeder erwerben kann zukünftig dazu verwendet wird, die Möglichkeiten von Einzelnen oder Gruppen deutlich zu erhöhen?

Ziel im Münchner Weg der Digitalisierung ist es, durch das Leitbild „München. Digital. Erleben“ Technologien für und mit den Menschen einzusetzen. Dadurch wird das Leben der Menschen in München nachhaltig verbessert und die Stadt auch auf eine zunehmend digitale Stadtgesellschaft vorbereitet.

Das erforderliche Know-how für die Planung, Abschätzung und Gestaltung der Zukunft wird in der Regel nicht in der Verwaltung vorhanden sein. Daher suchen wir den engen Kontakt zu den Hochschulen, die das Potential und auch die Menschen haben, sich mit diesen Themen beschäftigen zu können und die Stadt damit beraten und auch unterstützen können.

it@M versorgt als stadtverwaltungseigener IT-Dienstleister die übrigen Referate und Eigenbetriebe der Landeshauptstadt München mit Informations- und Telekommunikationslösungen.

  • Bitte geben Sie ein Statement zu dieser strategischen Entscheidung ab.

it@M wird zukünftig nicht mehr nur zentraler IT Dienstleister der LHM sein sondern sich zu einem Digital Services und Technologie Provider weiterentwickeln und sich somit auch zu einem Business Enabler für digitale Geschäftsmodelle verändern.

  • Werden alle Digitalisierungsbestrebungen der neulich beschlossenen Digitalisierungsstrategie von it@M umgesetzt oder werden zusätzlich externe Unternehmen beteiligt?

Auch zukünftig wird man externe Dienstleister einsetzen, vor allem in Bereichen wo man kein eigenes Know-how oder Skills hat. Weiterhin prüfen wir ggfs. auch Services über Kooperationen erbringen zu lassen, auch das Sourcing von geschlossenen Leistungspaketen steht auf der Agenda.

In einem anderen Interview heißt es, dass bei Ihnen im IT-Referat das „Duzen als Mittel der offenen Kommunikation in der Zusammenarbeit bevorzugt wird“, weiterhin werden BarCamps und FutureCamps organisiert und Anfang März startete ein internes Innovationscenter im IT-Referat. Die IT-Kultur scheint Eingang in die öffentliche Verwaltung zu finden. Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen?

Sehr positiv, auch wenn einige Bereiche damit nicht sofort umgehen können. Die hierarchischen Strukturen sind in der Stadtverwaltung in Teilen doch sehr ausgeprägt.

Wir betrachten das in der IT als eine Form des erforderlichen Kulturwandels. In erster Linie bin ich auch als Referent Kollege, dann Vorgesetzter und am Ende erst Referent, wenn es nicht mehr anders geht.

Was bedeutet für Sie eine lebenswerte Stadt?

Dort wo ich wohne, möchte ich mich zu Hause fühlen. Ich möchte dabei Rahmenbedingungen vorfinden, die es mir und meiner Familie ermöglichen so zu leben, wie wir es uns vorstellen. Bildung, Sicherheit und Infrastruktur müssen modernen Standards entsprechen.

Weiterhin ist es wichtig, dass man sowohl privat (z. B. Kulturangebot) wie auch beruflich sich entfalten kann und man über Partizipation und Transparenz abschätzen kann, wie es weitergehen wird.

Es wäre ebenfalls ein Anspruch, dass die Stadt sich auch zukunftssicher entwickelt, so dass man nicht irgendwann gezwungen ist wegzuziehen, weil man z. B. keinen Arbeitsplatz mehr finden kann.

Man kann sich jederzeit auf dem Portal muenchen.digital über die Digitalisierung in München informieren, und zwar nicht nur aus der Verwaltung heraus, sondern auch aus der Industrie und der Gesellschaft. Weiterhin kann man uns unter dem Hashtag #MuenchenDigitalErleben auf Twitter und YouTube folgen und so immer aktuelle Informationen erhalten.

[/content_control]

[content_control logged_out=“1″]

Registrieren Sie sich gebührenfrei, um diesen Artikel weiterzulesen und erhalten Sie Zugriff auf über 250 weitere Smart-City-Artikel.

Registrieren


Anmelden



[/content_control]

Über Urban Digital

Dieses Portal informiert über Themen, Akteure, Projekte und Strategien rundum die digitale Stadt. Unsere Vision ist es, die Triebkraft der Digitalisierung in die Bahnen einer erstrebenswerten Stadtentwicklung zu lenken.

Dazu forcieren wir den inhaltlichen Austausch über die digitale Stadt zwischen Akteuren aus Forschung, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Artikel

Dimitri Ravin
Dimitri Ravin
Dimitri Ravin befasst sich seit dem Jahr 2017 als Initiator von urban-digital.de mit dem Einfluss der Digitalisierung auf Städte. Parallel ist er mit Beratungs- und Vortragstätigkeiten i. Z. m. Smart City Projekten und Strategien tätig. Davor untersuchte er am Institut für den öffentlichen Sektor (KPMG) die Smart City-Strategien deutscher Großstädte und war als Projektassistenz für digitale Projekte bei der Stadt Dortmund angestellt. Mehr Informationen und Kontaktdaten →

Verwandte Artikel