Intelligente Urbanisierung mit Virtual Reality
Neue Wohn- und Lebensräume in Städten, die Anpassung von Verkehr, Infrastruktur und Architektur – dieses zukunftsträchtige Thema beschäftigt Politiker, Architekten, Stadtplaner und Immobilienträger gleichermaßen. Der Weg zu “Smarter Cities“, Städten also, die sich an moderne Bedürfnisse und Erfordernisse anpassen, ist topaktuell. Hier entstehen große Herausforderungen, aber auch große Chancen.
Um diesen zu begegnen, werden auch in der Planung neue Wege beschritten. Mit Virtual und Augmented Reality stehen uns heute schon Tools zur Verfügung, mit denen die Zukunft nicht abstrakt bleiben muss. Die innovativen Technologien machen die Vision der urbanen Wohn- und Lebens“T“räume – schon heute erlebbar.
Ein überzeugendes Praxisbeispiel ist die virtuelle Begehung eines Stadtquartiers, die auf der Expo Real 2018 durch Materna TMT gemeinsam mit der Innovation City Management GmbH (ICM) präsentiert wurde.

NRW-Staatssekretär Christoph Dammermann (Bildmitte) testet die von Materna TMT entwickelte Virtual Reality Anwendung auf der Expo Real 2018. Links im Bild ist Dr. Andreas Kohne, Leiter Business Development Materna TMT; rechts ist Burkhard Drescher, Geschäftsführer von Innovation City Management, zu sehen.
Zukunftsvisionen werden erlebbar
Mit Hilfe der VR-Anwendung wurde aus der abstrakten Projektidee eines klimagerechten Stadtumbaus im Ruhrgebiet eine erlebbare reelle Vision, was einen Meilenstein im Rollout des Projektes InnovationCity bildet.
Die Besucher auf dem Expo Real Messestand von ICM, unter anderen auch wichtige politische Entscheidungsträger, sind in die virtuelle Zukunft des Wohnens in ökologischen und grünen Stadtquartieren eingetaucht und konnten sich persönlich von den Vorteilen überzeugen.
Materna TMT hat für diese VR-Anwendung ein reales Stadtquartier in 3D nachgebaut und Funktionen programmiert, die es möglich machen, dass der Anwender den klimagerechten Quartiersumbau selbst steuern kann. Mit Hilfe einer VR-Brille tauchen die User in das Wohnquartier ein. Durch die Controller bedienen die Anwender ein interaktives Steuerpad. Hier können Sie acht Schritte zur energetischen Optimierung auswählen, welche die Ökobilanz des Stadtquartiers entscheidend verbessern. Die positiven Auswirkungen auch auf die Lebensqualität werden visualisiert und somit direkt und unmittelbar seh- und spürbar. Zusätzlich kann sich der Anwender über die einzelnen Maßnahmen informieren.

Großes Potential von VR für die Stadtplanung
Hier zeigt sich die große Stärke der Virtual Reality: Die dem Medium eigene Immersion macht es möglich, dass klimagerechter Stadtumbau kein trockenes Thema bleibt. Denn im Unterschied zur passiven Wahrnehmung beispielweise eines Filmes erlaubt die virtuelle Realität eine Interaktion mit der virtuellen Umgebung, wodurch eine wesentlich höhere Intensität der Immersion erreicht wird.
Der User gestaltet selbst diese attraktive Zukunft und „erlebt“ wie sie durch ihn Gestalt annimmt. Die eigene Selbstwirksamkeit zu spüren und Prozesse (virtuell) selbst gestalten zu können wirkt weitaus überzeugender, als die gleichen Ideen nur passiv zu konsumieren.

Sehr deutlich wird auch das Potential von Virtual Reality zur Visualisierung von Veränderungsprozessen. So können alle Interessensgruppen, politische Verantwortliche, Planer wie auch Bürgerinnen und Bürger künftig realistisch und lebensnah erfahren, wie sich Wandlungsprozesse konkret in ihrer Stadt und ihren Quartieren auswirken werden.
Darin liegt für die zukünftige Gestaltung von Planungsprozessen ein entscheidender Mehrwert. Zum einen wird es dadurch einfacher, Entscheidungsträger und Betroffene von abstrakten Ideen zu überzeugen. Zum anderen sind gerade Planungsphasen komplex und bergen ein hohes Potenzial für Fehler und Missverständnisse, die den Projektverantwortlichen während der Realisierung teuer zu stehen kommen können. Für eine bessere Kommunikation und mehr Sicherheit sorgen moderne Visualisierungssysteme wie Virtual Reality.
Von den umfangreichen Möglichkeiten der virtuellen Darstellung profitieren alle, die Veränderungsprozesse effektiv anstoßen möchten, wie zum Beispiel Stadtplaner, Projektentwickler, Architekten, Verkehrsexperten oder Bauherren.
Dr. Andreas Kohne

Dr. Andreas Kohne ist Leiter Business Development bei Materna TMT. Zuvor war er Assistent der Geschäftsleitung und Business Development Manager bei der Muttergesellschaft Materna SE; parallel dazu promovierte er. In den Einstiegsjahren bei Materna war Andreas Kohne als technischer Consultant tätig. Vor seinem Einstieg bei dem Dortmunder Unternehmen im Jahr 2008 war er im Forschungs- und Entwicklungslabor von IBM in Böblingen tätig. Andreas Kohne studierte Kern-Informatik an der TU Dortmund mit dem Nebenfach BWL.