Freitag, 6. Dezember 2024
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Weiterbildungsprogramm „Digital Twins für Städte“ für kommunale Mitarbeiter:innen

Die Technische Universität München startet im Februar 2025 das Zertifikatsprogramm „Digital Twins für Städte“. Es vermittelt, wie städtische Daten in virtuelle Modelle übersetzt und als Planungsinstrument in Mobilität, Umwelt und Wohnen eingesetzt werden können.

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Smart City-Projekte im Überblick

Smart City-Projekte lassen sich auf einer allgemeinen Ebene als sämtliche stadtentwicklungsrelevante Projekte definieren, für deren Umsetzung der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien wesentlich ist. Gemeinsam mit Smart City-Strategien (Übersicht →) formieren Smart City-Projekte den zweiten prägenden Baustein der gegenwärtigen Smart City-Entwicklung in Deutschland. Mehrere öffentliche, private ebenso wie zivilgesellschaftliche Organisationen betreiben mittlerweile Datenbanken, die den Fortschritt der deutschen Smart City-Entwicklung plastisch mittels Projektübersichten darstellen möchten.

In diesem Artikel soll die Landschaft der existierenden Smart City-Projektdatenbanken skizziert werden. Neben meinen eigenen Recherchen sind hier auch die Ergebnisse unseres Community-Aufrufs zu finden. An dieser Stelle möchte ich Eva Gancarz (cima.digital), Robin Römer (ehemals cityscaper), Nadine Schartz (Deutscher Landkreistag), Steffen Braun (Fraunhofer IAO), Friedrich Huffert (ateneKOM), Bernd Klotz (Hessischer Städte- und Gemeindebund) für ihre Beiträge danken.

1. Übergeordnete öffentliche Institutionen

Die wohl bekannteste Smart City-Projektdatenbank ist der Smart City-Navigator, der von der BMWK-Initiative Stadt.Land.Digital betrieben wird und viele der Projekte listet, die im Zuge des größten deutschen Förderprogramms zur kommunalen Digitalisierung umgesetzt werden (Modellprojekte Smart Cities des BMWSB und KfW). Seit Herbst 2022 betreibt die Koordinierungs- und Transferstelle auch ihre eigene Wissens- und Vernetzungsplattform, die einen Wissensspeicher mit umsetzenden Smart-City-Maßnahmen listet.

Da es auch auf Landesebene Fördermittel für digitale Modellregionen gibt, existieren auch länderspezifische Smart City-Projektdatenbanken. So werden bspw. die Umsetzungsprojekte der Digitalen Modellregionen des Landes NRW vom Zweckverband KDN – Dachverband kommunaler IT-Dienstleister gelistet. Vom NRW-Wirtschaftsministerium existiert auch ein 87-seitiger Zwischenstandsbericht mit dem Titel DIGITAL. KOMMUNAL. VERNETZT. Digitale Modellregionen in Nordrhein-Westfalen über diese Projekte (März 2021). Das Land Hessen listet Smart City-/Region-Projekte hessischer Kommunen und Landkreise in einer eigenen Best Practice-Datenbank. Das Land Baden-Württemberg fördert mit seiner Initiative digital@bw ebenfalls die Digitalisierung von Städten und Regionen. Auf der entsprechenden Informationsseite findet sich eine Karte mit über 100 Smart City/Region-Projekten, die in diesem Zuge entstehen. Für Bayern listet der Smart Cities & Regions Atlas Bayern Digitalisierungsprojekte aus 16 Handlungsfeldern. In Sachsen unterstützt simul+Modellprojekte einzelne Smart City-Projekte bzw. sind auch hier „gute Beispiele“ für digitale Kommunalprojekte zu finden.

Darüber hinaus ergab meine Nachfrage auf Bundesebene, dass auch ein kommunaler Spitzenverband, nämlich der Deutsche Landkreistag die Projektdatenbank KOMMUNAL.NAVIGATOR betreibt, deren Fokus allerdings auf Digitalprojekte im ländlichen Raum liegt.

Auf europäischer öffentlicher Ebene wird die Digitalisierung von Städten und Regionen schon seit mindestens 15 Jahren thematisiert. Eine Übersicht der initiierten Projekte findet sich auf dem Smart Cities Marketplace der Europäischen Kommission. Oftmals handelt es sich dabei um umfangreiche Forschungs- und Umsetzungsprojekte, die mit zweistelligen Millionenbeträgen gefördert und in Städteverbünden umgesetzt werden. In einigen dieser Projekte sind deutsche Städte vertreten, so hat bspw. im EU-Projekt Smarter Together die Stadt München gemeinsam mit den Städten Lyon und Wien in den vergangenen Jahren Smart City-Lösungen erprobt. Wesentliche Merkmale des Projekts waren neben der inhaltlichen Breite der erprobten Anwendungsfälle auch der Fokus auf die Beteiligung der Bürger:innen sowie der offene interkommunale Wissenstransfer (Abschlussbericht →).

2. Lokal betriebene Datenbanken

Mehrere im Bereich der Digitalisierung umtriebige Städte betreiben überdies ihre eigenen (Karten)Übersichten, auf welchen sie lokal umgesetzte oder geplante Smart City-Projekte präsentieren. Diese lokal begrenzten Projektübersichten können auch einen Kommunikationsbaustein darstellen, um das Thema der digitalen Stadtentwicklung in der Stadtgesellschaft niederschwellig zu platzieren. Neben den nachfolgend gelisteten Beispielen, führen auch die Städte Aachen, Berlin, Bad Hersfeld, Hamburg, Essen, Land Brandenburg , der Metropolregion Rhein-Neckar und Darmstadt ähnliche Projektlistungen.

Dortmund

München

Soest

3. Fachbezogene Smart City-Projekte

Wenn für die Anwendung von IKT bei Stadtentwicklungsmaßnahmen stets betont wird, dass die Technologie lediglich als Mittel zum Zweck dienen darf, so überrascht es kaum, dass fachbezogene Projektdatenbanken ebenfalls IKT-gestützte Stadtentwicklungsprojekte listen.

Open Data-Projekte

Der Musterdatenkatalog der Bertelsmann Stiftung gibt eine strukturierte Übersicht darüber, welche Datensätze Kommunen in Deutschland öffentlich zur Verfügung stellen.

Stadt und Handel

Über 500 digitale City-Initiativen listet das Projektbüro cima.digital in einer Kartenübersicht. Darüber hinaus hat die CIMA Beratung + Management GmbH vor Kurzem mit Partnern den Projektpool Stadtimpulse initiiert, explizit für Projekte zur Belebung des innerstädtischen Lebens. Die Stadtretter GmbH betreibt ebenfalls eine
Best-Practise-Datenbank zur Belebung der Innenstädte, allerdings mit beschränktem Zugang.

Kommunalwirtschaft

Der KommunalDigital-Projektatlas des Verbandes für kommunale Unternehmen (VKU) listet explizit solche Projekte, die von Stadtwerken umgesetzt wurden. Neben der Kartenansicht ist auch ein CSV-Export der über 350 Projekte möglich.

Mobilität

Mit dem mFund fördert das BMVI seit dem Jahr 2016 sowohl mit Governance- als auch Finanzmitteln viele Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die sich mit datenbasierter Mobilität befassen. Eine Übersicht dieser Projekte findet sich hier bzw. auf diesem Portal.

SmartFLOSS

Die SmartFLOSS-Projektdatenbank ist eine Sammlung von Open Source-Entwicklungsprojekten, die von den BMWSB-geförderten Modellprojekten Smart Cities initiiert und gepflegt wird.

huhu Deutschland

huhu Deutschland ist eine Plattform, die im Forschungsprojekt Smarte.Land.Regionen entstanden ist. Sie verbindet Berater:innen und Lösungsanbieter mit Landkreisen und Bürger:innen, um die Lebensqualität in ländlichen Gebieten durch digitale Technologien zu verbessern.

4. Weitere Smart City-Projektdatenbanken

Die Kommunale Gemeinschaftsstelle bietet für ihre Mitgliedskommunen eine Plattform namens Kommunect digital an, auf welcher der Austausch über kommunale Digitalisierungsprojekte gefördert werden soll (beschränkter Zugang).

Der Smart-City-Kompass listet neben einigen internationalen Smart City-Projekten auch mehrere Dutzend Projekte deutscher Städte. Die Webseite wird bereitgestellt von The Interface Society (ThIS!) e.V., einem interdisziplinären Hamburger Expertenrat für Digitalisierungsthemen.

Wir haben auf unserem Portal ebenfalls eine Projektdatenbank, die allerdings lediglich Projekte listet, die unseren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen und daher weniger umfangreich ist.

Über Urban Digital

Dieses Portal informiert über Themen, Akteure, Projekte und Strategien rundum die digitale Stadt. Unsere Vision ist es, die Triebkraft der Digitalisierung in die Bahnen einer erstrebenswerten Stadtentwicklung zu lenken.

Dazu forcieren wir den inhaltlichen Austausch über die digitale Stadt zwischen Akteuren aus Forschung, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Artikel

Dimitri Ravin
Dimitri Ravin
Dimitri Ravin befasst sich seit dem Jahr 2017 als Initiator von urban-digital.de mit dem Einfluss der Digitalisierung auf Städte. Parallel ist er mit Beratungs- und Vortragstätigkeiten i. Z. m. Smart City Projekten und Strategien tätig. Davor untersuchte er am Institut für den öffentlichen Sektor (KPMG) die Smart City-Strategien deutscher Großstädte und war als Projektassistenz für digitale Projekte bei der Stadt Dortmund angestellt. Mehr Informationen und Kontaktdaten →

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Dimitri Ravin befasst sich seit dem Jahr 2017 als Initiator von urban-digital.de mit dem Einfluss der Digitalisierung auf Städte. Parallel ist er mit Beratungs- und Vortragstätigkeiten i. Z. m. Smart City Projekten und Strategien tätig. Davor untersuchte er am Institut für den öffentlichen Sektor (KPMG) die Smart City-Strategien deutscher Großstädte und war als Projektassistenz für digitale Projekte bei der Stadt Dortmund angestellt. Mehr Informationen und Kontaktdaten →