Samstag, 21. Dezember 2024
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StartDigitale StadtverwaltungSmart City-Plattformen aus der Governance-Perspektive • Teil 3

Smart City-Plattformen aus der Governance-Perspektive • Teil 3

Titelbild: © robuart/ 123RF.com

Smart City-Plattformen und auf die Digitalisierung angepasste Governance-Strukturen sind ausschlaggebende Bausteine für die Entwicklung von Smart Citys. Im Zuge des Wissenstransfers stellt sich die Frage, welche Erkenntnisse europäische und nordamerikanische Städte bei der Umsetzung ihrer Smart City-Plattformen bereits gewonnen haben. Die nachfolgende Kurzstudie wertet englischsprachige wissenschaftliche Artikel aus, die in den Jahren 2018-2020 zu diesem Thema veröffentlicht wurden. In den ersten beiden Teilen wurden die Forschungsfrage, die Grundbegriffe und die Methodik dieser wissenschaftlichen Untersuchung erläutert. In diesem Teil werden die Erkenntnisse präsentiert und kontextualisiert.

1. Erkenntnisse für die Smart City-Governance

Die im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung ermittelten Erkenntnisse werden nachfolgend in einer Kurzfassung dargelegt. Diese Erkenntnisse wurden induktiv auf Grundlage der 16 untersuchten Publikationen ermittelt, die allesamt Erfahrungen von europäischen und nordamerikanischen Städten mit der Implementierung von Smart City-Plattformen beschreiben. Auf Anfrage können wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen, welche dieser Erkenntnisse von welchen Städten generiert wurden.

Übertragbarkeit & Kooperationen

A Die Implementierung von Smart City-Plattformen funktioniert am Besten, wenn alle Akteure der Stadtentwicklung Zugang zum Datenökosystem haben.

B Die Übertragbarkeit von Smart City-Plattformen hält sich aufgrund lokaler individueller Anforderungen in Grenzen.

C Um Synergieeffekte für die Entwicklung und den Betrieb von Smart City-Plattformen erzielen zu können, ist die interkommunale Zusammenarbeit entscheidend.

D Das Potenzial von Smart City-Plattformen kommt nicht zur Entfaltung, wenn administrative Grenzen aus der analogen Welt sich auch in der Data Governance niederschlagen.

E Um D entgegenzuwirken, führen Städte abteilungsübergreifend agierende Task Forces ein und machen Gebrauch von weiteren Maßnahmen, um eine offene Datenkultur zu fördern.

K Der Wettbewerb zwischen (benachbarten) Städten kann sich allerdings auch in einer verschlossenen Haltung gegenüber Datenkooperationen ausprägen.

Smart City-Plattformen als Basisinfrastruktur

I Stadtverwaltungen fällt es schwer, die umfangreiche Analyse und Verarbeitung von Daten mit Vorteilen für ihre kommunale Alltagspraxis zu verbinden.

F Diese Erkenntnis thematisiert die wachsende Anzahl an Angeboten von Technologieunternehmen, die proprietäre Smart City-Plattformen für Städte bereitzustellen.

G Manchen Stadtverwaltungen gelingt es bereits, aus solchen Plattformen generierte Daten als Grundlage für Ihr alltägliches Handeln zu nutzen.

H & J Manche Wissenschaftler:innen kritisieren die in F beschriebenen Entwicklungen und plädieren für die Einrichtung von Smart City-Plattformen, die auf offenen Standards basieren.

2. Erläuterung der Erkenntnisse

Im Zuge der qualitativen Synthese wurden 16 Publikationen in Bezug auf die Forschungsfrage extrahiert. Dies führte zu 11 Erkenntnissen aus 15 nordamerikanischen und europäischen Städten. Wissenschaftler:innen, die sich mit Smart Citys befassen, haben im Rahmen ihrer Veröffentlichungen diese Städte als Fallstudien ausgewählt, um Erfahrungen darzulegen, die bei der Implementierung von Smart City-Plattformen generiert wurden.

Die am häufigsten erwähnte Erkenntnis A wurde in 11 von 16 analysierten Publikationen erwähnt und beschreibt die Tatsache, dass die Implementierung von Smart City-Plattformen am besten funktioniert, wenn jeder Stakeholder Zugriff auf die Smart City-Plattform erhält. Ein solcher Aufbau führt zu einem Datenökosystem, das die Idee einer umfassenden, vielfältigen und partizipativen Stadtentwicklung auf das digitale Zeitalter überträgt. In dieser Hinsicht besteht das Konzept darin, „ein Gemeingut an Daten bereitzustellen, das eine tragfähige offene Datenwirtschaft unterstützen würde und dabei als Kontaktstelle für die Zusammenarbeit mit Industrie, Universitäten und Bürgergruppen fungiert sowie einen Knotenpunkt bietet, um den sich Interessierte sammeln können, die städtische Daten auf unterschiedliche Weise nutzen.“ (Kitchin et al., 2020, S. 8 f.)

Erkenntnis D untermauert diesen Ansatz und zeigt außerdem, dass sich die meisten Städte in einer Situation befinden, die sie daran hindert, ihre umfassende Smart City-Plattform mit genügend kommunalen Daten zu versorgen. Üblicherweise teilt sich die Datenverwertung entsprechend der administrativen Grenzen von Kommunalverwaltungen auf (Cuno et al., 2019, S. 2 f.). Städtische Daten müssen daher zugänglich und nutzbar bereitgestellt werden, bevor durch kollaborative stadtweite Datenökosysteme Synergien und Skaleneffekte erzielt werden können.

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Dazu forcieren wir den inhaltlichen Austausch über die digitale Stadt zwischen Akteuren aus Forschung, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft.

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Dimitri Ravin
Dimitri Ravin
Dimitri Ravin befasst sich seit dem Jahr 2017 als Initiator von urban-digital.de mit dem Einfluss der Digitalisierung auf Städte. Parallel ist er mit Beratungs- und Vortragstätigkeiten i. Z. m. Smart City Projekten und Strategien tätig. Davor untersuchte er am Institut für den öffentlichen Sektor (KPMG) die Smart City-Strategien deutscher Großstädte und war als Projektassistenz für digitale Projekte bei der Stadt Dortmund angestellt. Mehr Informationen und Kontaktdaten →

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