1. Digitale Stadtverwaltung
- Das Öffentlichkeitsprinzip im digitalen Zeitalter erfordert auch, dass kommunale Ratssitzungen hybrid durchgeführt werden. Die Ansprüche reichen jedoch weiter und sollten eine aktive digitale Teilnahme an politischen Willensbildungsprozessen ermöglichen.
- Das Heilbronner Stadtarchiv setzt künstliche Intelligenz ein, um perspektivisch berühmte Persönlichkeiten und stadtbildprägende Gebäude auf Bildern automatisiert erkennen zu können.
- Bitkom publiziert eine Sonderausgabe seines jährlich aufgestellten Smart City-Indexes. Der Themenschwerpunkt dieser umfasst Digitale Bezahllösungen, die Stadtverwaltungen und öffentliche Unternehmen in deutschen Großstädten ihren Bürger:innen anbieten.
- Was heißt es für eine Stadtverwaltung, wenn sie sich digitalisiert und New Work-Konzepte umsetzt? In diesem Bericht gibt es Einblicke in die Changemanagement-Entwicklungen der Städte Wuppertal, Bochum sowie der Kreise Soest und Darmstadt-Dieburg.
2. Governance und Organisatorisches
- Landeshauptstadt Potsdam hat Anfang April einen Digitalisierungsrat ins Leben gerufen, der “die Kommune für ihre Aufgaben in der digitalen Daseinsvorsorge zu beraten.”
- Landeshauptstadt Hannover verkündet mit „Restart: #HANnovativ“ den Titel ihrer Smart City-Entwicklung. Als nächste Schritte werden eine eigene Smart City-Stabstelle und eine Smart City-Strategie erstellt.
- Stadt Hamburg veröffentlicht einen neuen Webauftritt, der über die Digitalisierung der Stadt ganzheitlich informieren soll. Die beschriebenen Aktivitäten werden in sieben Kategorien gelistet.
- Mit der Initiative „100 Mal Digital“ hat Berlins neuer Chief Digital Officer Dr. Ralf Kleindiek die ersten 100 Tage seiner Amtszeit dazu genutzt, um 100 digitale Köpfe aus der Berliner Digitalwelt persönlich kennenzulernen.
- Stadt Osnabrück ruft einen Smart City-Fachbeirat ins Leben, der den Strategieerstellungsprozess unterstützen soll. Der Aufbau einer urbanen Datenplattform und eines Beteiligungsportals folgen.
- In Saarland wurde das Modellprojekt „Digitale Kommunen“ lanciert. Zweck ist die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen und Modernisierung der IT-Infrastruktur in zunächst vier Modellgemeinden.
3. Digitale Mobilität und öffentlicher Raum
- In den kommenden Monaten werden in mehreren Berliner Stadtbereichen Scan-Fahrzeuge die Parkraumsituation erfassen, um eine Grundlage für stadtplanungs- und verkehrssteuernde Entscheidungen zu schaffen.
- In Krefeld entsteht mittels einer Befliegung ein digitales Abbild der Stadt, um raumbezogene Simulationen zu ermöglichen.
- Eine dreijährige Aufbauphase des Münchener digitalen Abbildes neigt sich dem Ende und findet mit ersten Use Cases den Eingang in die praktische Verwaltungsarbeit in den Bereichen Verkehr, Beteiligung und Klimaanpassungsplanung.
- Ergebnisse einer Bitkom-Studie: “Wann kommt der nächste Bus, wo gibt es noch Mehl, welches Restaurant hat einen freien Tisch: 6 von 10 (61 Prozent) Internetnutzerinnen und -nutzern wünschen sich eine App, die lokale und regionale Angebote und Dienste auf dem Smartphone bündelt.”
- In Rahmen eines dreijährigen und EU-weiten Projekts arbeiten 20 Jugendliche an Ideen für Smart Mobility-Lösungen, die Mobilität sicherer, inklusiver und nachhaltiger gestalten sollen.
- Welche Potenziale bietet die Veredelung von Fahrzeugdaten für die digitale Stadtentwicklung? Mercedes-Benz AG zeigt mit ersten Use Cases in den Niederlanden und London, wie die Verkehrssicherheit, Straßenzustandsanalyse und das Wintermanagement mit Hilfe von Fahrzeugdaten und Software-Analysen verbessert werden können.
- Vodafone stattet zwei Kölner Straßenleuchten mit Smart Cells, das bedeutet 5G+ Mobilfunk-Kleinzellen aus. Diese könnten für künftige Use Cases der intelligenten Mobilität und AR-Anwendungen im Stadtraum von Relevanz sein.
- Seit August 2020 wurde ein 500 Meter langer Abschnitt der Friedrichstraße für den Autoverkehr gesperrt. Die Auswertung der anonymisierten Mobilfunkdaten zeigt nun, dass diese Maßnahme zur Verkehrsberuhigung mehr Besucher:infrequenz gebracht hat.
- Auf dem hannoverschen Messegelände wird in den nächsten Jahren angestrebt, mit dem “neuen Mobilfunkstandard 5G, der die Übertragung großer Datenmengen erlaubt, öffentliche Räume digital flexibel zu bewirtschaften und erschließen.”
4. Stadtgesellschaft und Beteiligung
- Die Stadt Emmerich am Rhein erneuert ihre Mängelmelder-Anwendung. Diese Anwendung hat eine Karte und kann die steigende Nutzungsintensität seitens der Stadtgesellschaft besser verarbeiten.
- Die Stadt Gütersloh veranstaltet Austauschformate, um sinnvolle Use Cases rundum Sensorik im öffentlichen Raum gemeinsam mit der Stadtgesellschaft und Unternehmen identifizieren zu können.
- An zwei Apriltagen veranstaltet der Verein Digitales Hannover in diesem Jahr die “Smart City Days“, um Schüler:innen einen niederschwelligen und kokreativen Zugang zur digitalen Zukunft ihrer Stadt zu bieten.
- Stadt Kaiserslautern lanciert ihre Beteiligungsplattform deren Zweck die Erfragung von gewünschten Smart City-Entwicklungen ist. Dadurch sollen die angedachten Smart City-Projekte bedarfsgerechter umgesetzt werden.
- BMWSB-geförderte Städte Heidenheim und Aalen beginnen eine neue Beteiligungsphase der Stadtgesellschaft, einige Schwerpunkte zur gewünschten Smart City-Entwicklung sind bereits bekannt.
- Seit ihrer ersten Version im Jahr 2012 hat die App MeinHeidelberg neulich eine umfangreiche Erneuerung erfahren und umfasst jetzt auch eine Beteiligungsfunktion.
5. Klimagerechte digitale Stadtentwicklung
- In Lübeck wurden alle Schulen und Kindertagesstätten mit CO2-Messsensoren ausgestattet, um die Raumluftqualität zu überprüfen. Die Daten werden über ein Dashboard öffentlich bereitgestellt. ä
- Im hessischen Hofbieber soll mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und eines digitalen Zwillings ein Stadtklima-Monitoring umgesetzt werden.
- Deutschlands größtes Holzbauprojekt entsteht im baden-württembergischen Aalen und soll seine hohe Energieeffizienz auch durch digitale Technologien erreichen.
- Die Stadt Frankfurt wird den Ausbau von Rechenzentren begrenzen. Geplante Projekte werden in den nächsten Jahren jedoch umgesetzt und auch Abwärmepotenziale sollen genutzt werden. Die Branche plant indessen eine Erweiterung ins Frankfurter Umland.
- Die sMArt City Mannheim GmbH errichtet zunächst pilotweise ein Klimasensorennetz im Stadtgebiet, dass eine Datengrundlage von Umweltdaten ermöglichen soll. In der Folge können Klimawandel-bezogene Maßnahmen in ihrer Wirksamkeit bewertet werden.
- Mit 40% Anteil am europäischen Endenergieverbrauch stellt sich für den Gebäudesektor durchaus die Frage, wie Immobilien mit Hilfe digitaler Technologien energieeffizienter gestaltet werden können – ein Überblick über Ansätze zur „sinnvollen“ Digitalisierung von Gebäuden.