Titelbild: Franziska Steiger, Urheber: VKU / Michel Buchmann
Die Initiative „KOMMUNAL KANN“ des VKU – Verband kommunaler Unternehmen e.V. fördert die Attraktivität kommunaler Arbeitgeber. Mit Medienkampagnen wie professionellen YouTube-Videos, die authentische Einblicke in kommunale Berufe bieten, zielt sie darauf ab, die Attraktivität der Daseinsvorsorge zu verdeutlichen. Franziska Steiger ist die zuständige Projektmanagerin beim Verband kommunaler Unternehmen e.V. und gewährt uns in diesem Interview Einblicke hinter die Kulissen der Initiative.
1. Wer ist die Zielgruppe eurer Initiative?
Die Arbeitgeberinitiative KOMMUNAL KANN des VKU richtet sich an die Öffentlichkeit und zeigt die Kommunalwirtschaft als attraktiven Arbeitgeber für Berufseinsteiger, Quereinsteiger und Fachkräfte. Besonders die Generation Z steht im Fokus, da sie die künftigen Auszubildenden und Nachwuchsführungskräfte stellt.
Angesichts des Fachkräftemangels müssen Unternehmen frühzeitig auf diese Gruppe zugehen – mit passenden Botschaften und über die richtigen Kanäle. Viele Schulabgänger stehen zudem vor der Wahl zwischen Studium und Ausbildung. Hier setzen wir an: Kommunale Unternehmen bieten spannende Ausbildungsberufe mit Zukunft und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten.
2. Was unterscheidet kommunale Unternehmen von anderen Arbeitgebern?
Kommunale Unternehmen bieten sinnstiftende und zukunftssichere Arbeitsplätze, denn sie sind unverzichtbar für unser tägliches Leben: Stadtwerke, Wasser- und Abfallbetriebe versorgen uns zuverlässig mit Strom, Wasser, Wärme und Internet, halten Städte und Gemeinden sauber und tragen maßgeblich zur Infrastruktur und Lebensqualität in unserem Land bei.
Mit rund 300.000 Arbeitsplätzen in Deutschland leisten wir einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität in den Regionen. Wir bieten faire Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten und gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, etwa durch Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität oder innovative Technologien. Arbeiten in der Kommunalwirtschaft bedeutet, aktiv an einer lebenswerten Gegenwart & Zukunft mitzuwirken.
3. Welche Erfolge habt ihr seit dem Start der Initiative erzielt?
Die Kampagne hat eine hohe Reichweite erzielt, insbesondere durch die Zusammenarbeit mit YouTuber Marvin Wildhage. Unsere Videos wurden millionenfach gesehen und haben vor allem die Generation Z erreicht. Wir konnten ein modernes Bild der Kommunalwirtschaft vermitteln, Vorurteile abbauen und neue Zielgruppen ansprechen. Die Branche wird nun als innovativ, dynamisch und zukunftsorientiert wahrgenommen.
Positives Feedback auch aus den eigenen Reihen: Besonders kleinere und mittlere kommunale Unternehmen von KOMMUNAL KANN sind begeistert, da ihnen oft die Ressourcen für eigenes Employer Branding fehlen. Die Initiative stellt eine starke Marke und direkt nutzbare Materialien wie Videos, Social Media-Posts, Vorlagen für Stellenanzeigen, Plakate und Fahrzeugbeklebungen bereit. So wird eine professionelle und einheitliche Arbeitgeberkommunikation ermöglicht.

4. Wie fällt die Resonanz aus?
Die Inhalte haben Diskussionen angeregt und viele Menschen für die Kommunalwirtschaft sensibilisiert. Zahlreiche Rückmeldungen zeigen, dass die Branche mit ihren relevanten Leistungen und vielfältigen Jobs für viele interessant ist, aber zuvor kaum präsent war – unsere Kampagne hat das geändert.
5. In welchen Bereichen werden aktuell am dringendsten Mitarbeiter gesucht?
Laut einer VKU-Umfrage haben fast 90 % der kommunalen Unternehmen Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Besonders im gewerblichen und technischen Bereich dauert eine Nachbesetzung durchschnittlich vier Monate. So werden beispielsweise Fahrer für Nutzfahrzeuge (Müllentsorgung, Straßen- und Winterdienst) und den Öffentlichen Nahverkehr gesucht. Gefragt sind auch IT-Experten, die unsere digitale Infrastruktur sichern.
Der Fachkräftemangel wird sich durch den demografischen Wandel weiter verschärfen. Schon jetzt gibt es spürbare Einschränkungen, etwa im Kundenservice oder bei Projektabschlüssen. Umso wichtiger, dass wir mit KOMMUNAL KANN unsere Arbeitgebermarke stärken und der gesamten Branche ein Gesicht geben.
6. Welche Maßnahmen sind für die Zukunft geplant?
Wir wollen weitere Berufsfelder in den Fokus rücken und Themen wie Inklusion, Diversität sowie die Energie- und Wärmewende stärker hervorheben. Zudem planen wir eine direkte Verknüpfung unserer Videos mit weiteren Berufsinfos und im besten Fall Jobangeboten.
Mit dem Arbeitgebersiegel KOMMUNAL KANN wollen wir kommunale Unternehmen als attraktive Arbeitgeber sichtbar machen. Zusätzlich setzen wir verstärkt auf Corporate Influencer – also Mitarbeiter aus den eigenen Reihen, die eine eigene Reichweite auf Social Media haben – um neue Zielgruppen zu erreichen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Ausbildung und Weiterbildung, etwa durch den neuen Studiengang „Master Public Management & Kommunalwirtschaft“ sowie eine Kooperation mit der Stiftung Lesen, um junge Menschen frühzeitig für unsere Themen zu begeistern.
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