Brachflächen zeichnen sich als ehemals genutzte Flächen (z.B. gewerblich/industriell oder militärisch, Bahnflächen) aus, auf welchen nun keine Nutzung bzw. wesentliche Restnutzung mehr stattfindet. Diese Flächen haben unter Berücksichtigung einer flächensparenden Siedlungspolitik großes Potential für neue Nutzungen, insbesondere im urbanen Raum.
Spacedatists ermöglicht mit brown2value die Auswertung und Veredelung von Open GeoData für den Aufbau eines digitalen Brachflächenkatasters. Hierfür werden die frei verfügbaren Luftbilder für den gewünschten Untersuchungsraum mit modernen Methoden der Fernerkundung systematisch ausgewertet. Ferner werden weitere Informationen aus ATKIS und ALKIS sowie Ortskundiger in die Analyse einbezogen. Es wird eine Kartierung gewährleistet, welche konform mit dem LANUV-Arbeitsblatt (Leitfaden zur Erfassung von Brachflächen in NRW) des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschuty Nordrhein-Westfalen ist.
Im Rahmen von brown2value bietet Spacedatists die Erhebung mittels einer Online Umfrage und die Präsentation der Ergebnisse in einer Web-Karte an, um mit Flächeneigentümern, Behörden und der Öffentlichkeit ortskundliches Expertenwissen in ein ganzheitliches Brachflächenmonitoring auszubauen.
Zuletzt kann die direkte, automatisierte Veredelung der detektierten Flächen mit semantischen Anreicherungen über Standortinformationen realisiert werden: z.B. Größe, Adresse, Flur-/Flurstücksnummer, Bodenpreis, Versiegelungsgrad, Vegetationsanteil, Höhenmodellierung etc.
Das Vorgehen lässt sich dabei in vier Stufen einteilen:
- Brachflächendetektion mit Luftbildern
- Brachflächenerhebung mittels Fragebogen
- Web-basiertes Brachflächenmonitoring
- Veredelung mit Standortinformationen
Stufe 1 – Brachflächendetektion mit Luftbildern
Aktuelle Luftbilder (Digitale Orthophotos) werden mit bis zu 10 cm Bodenauflösung mit historischen Luftbildern systematisch abgeglichen. Anhand fest definierter Indikatoren (z.B. Ruderalvegetation, teilversiegelte Flächen, Fundamentreste, Gebäudeschäden, leere Betriebsparkplätze, extensive Nutzungen etc.) lassen sich potentielle Brachflächen mit und ohne Gebäudebestand mit hoher Genauigkeit detektieren.
Die Verortung und Abgrenzung der potentiellen Brachflächen erfolgt dabei direkt über amtliche Flurstücksgrenzen. Dabei werden (wenn möglich) bestehende Realnutzungskartierungen berücksichtigt, um die Auswertungen bereits initial und im laufenden Prozess zu optimieren.
Stufe 2 – Brachflächenerhebung mittels Fragebogen
Um das Fachwissen Ortskundiger und Behörden einzubeziehen (Ordnungsamt, Einwohnermeldeamt, Wirtschaftsförderung, Industrie- und Handelskammer etc.), werden Informationen zu Brachflächen zusätzlich mit einer Online Umfrage erhoben.
Dies ist insbesondere wichtig, um bspw. nicht einsichtbare Leerstände erfassen zu können oder neue, bereits realisierte Nutzungen zu berücksichtigen. Die erhobenen Daten sind sofort geocodiert und können in das Kataster eingepflegt werden oder bestehende Daten im Kataster aktualisieren. Der Online Umfragebogen wird automatisch für alle Endgeräte (Desktop & Mobil) optimiert dargestellt.
Stufe 3 – Web-basiertes Brachflächenmonitoring
Durch die Präsentation des Brachflächenkatasters in einer Web-Karte kann die Kartierung jederzeit eingesehen, überprüft und fortlaufend aktualisiert werden. Hierdurch können Sie ein ganzheitliches Brachflächenmonitoring aufbauen. Nutzen Sie das Online Kataster bspw. auch, um Ihre eigenen Flächen zu vermarkten.
Stufe 4: Veredelung mit Standortinformationen
Es folgt nun eine Veredelung der detektierten Flächen mit semantischen Anreicherungen über Standortinformationen: z.B. Größe, Adresse, Flur-/ Flurstücksnummer, Bodenpreis, Vegetationsanteil, Versiegelungsgrad, Höhenmodellierung etc. Alle Standortinformationen werden mittels Open Data-Analysen gewonnen.