Autor: Dieter van Acken
Städte stehen zunehmend vor der Aufgabe, Leerstände zu beleben und ungenutzte Flächen attraktiv zu gestalten. Digitale Lösungen bieten dabei neue Chancen, insbesondere für Bereiche, in denen klassische Konzepte für Handel und Gastgewerbe durch Personal- und Kostenprobleme an ihre Grenzen stoßen. Ein Paradebeispiel für die Digitalisierung solcher Angebote ist der digitale Biergarten, wie er in Ahaus im Münsterland bereits seit drei Jahren zum Stadtbild gehört.
Der Pop-up-Biergarten im Ahauser Schlosspark zeigt, wie auf bislang brachliegenden Grünflächen neue Treffpunkte geschaffen werden können, was auch Gastronomen aus umliegenden Städten wie Lüdinghausen, Gronau oder Stadtlohn zum Nachahmen angeregt hat.
Klassische Servicemodelle werden hier konsequent durch eine digitale Infrastruktur ersetzt: Bestellung und Zahlung erfolgt ausschließlich per Smartphone in der digitalen Speisekarte, Servicekräfte übernehmen primär den Ausschank und die Ausgabe der Getränke, Kellner wie in der klassischen Gastronomie gibt es nicht mehr.
Der Gast scannt einen QR-Code, bestellt direkt am Tisch und bezahlt digital, ohne auf eine Bedienung warten zu müssen. Dies bringt Vorteile für beide Seiten: Gäste erleben schnelle Abwicklung und bleiben unabhängig von langen Wartezeiten, während der Betreiber mit minimalem Personaleinsatz auch Stoßzeiten mühelos meistert.
„Die Gäste erwarten heute einfach solche Angebote für ihr Smartphone,“ so Fred Posny und Christian Drebber, Betreiber des digitalen Biergartens. „Das ist gut, denn es gibt uns die Möglichkeit Popup-Gastronomie an neue, ganz besondere Orte zu bringen.“ Hinzu kommen auch die absolute Transparenz aller Buchungen gegenüber dem Gast und dem Finanzamt, Null Aufwand für Bargeld und keine Verluste durch Verrechnen oder Diebstahl.
Das Betriebssystem chayns von Tobit.Software übernimmt im Hintergrund Buchung, Zahlung und Abrechnung. So kann sich das Biergartenteam auf das Erlebnis und die Zufriedenheit der Besucher konzentrieren. Über chayns werden auch die Tickets für Events im Biergarten verkauft und die Platzreservierungen durchgeführt. Sogar das Personalmanagement mit den Angeboten und der Zuweisung von Jobs erfolgt im Biergarten digital.
Der digitale Biergarten steht beispielhaft für neue Möglichkeiten zur Innenstadtbelebung: Er findet immer mehr Nachahmer, weil er ungenutzte Flächen in belebte Begegnungsorte verwandelt und ein gastronomisches Angebot mit reduziertem Personalaufwand ermöglicht. Und wenn sich in der näheren Umgebung noch Gastronomieangebote mit Lieferservice für Speisen befinden, lassen sie sich sehr einfach als erweitertes Angebot in der digitalen Speisekarte einbinden.