Mittwoch, 18. Juni 2025
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Einladung zum Webinar „Digitale Werkzeuge zur kommunalen Klimaanpassung“ am 17. Juni

Hiermit laden wir Sie herzlich zu unserer interkommunalen Austauschrunde über Herausforderungen und Lösungen aus der Praxis der digitalen kommunalen Klimaanpassung ein.

Open Innovation City erklärt – Dienstag der Urban Digital Workation in Ostwestfalen-Lippe

Im Rahmen der diesjährigen Urban Digital Workation in Ostwestfalen-Lippe stand der Dienstag ganz im Zeichen von offenen Innovationen. Bei unserem Besuch im zentral gelegenen Innovation Office der Open Innovation City Bielefeld – einer Initiative der Stadt Bielefeld – sprachen wir zunächst darüber, was genau hinter dem Konzept Open Innovation City steckt und wie dieser Ansatz die Stadtentwicklung bereichert.

In entspannter Atmosphäre tauschten wir uns mit dem Projektteam über den Ursprung der Initiative, die laufenden Projekte und die nächsten Schritte aus. Danach ging es zur Founders Foundation und auf dem Weg gab uns Tatjana Dzepina, Projektmanagerin Smart City, Einblicke in die in der Innenstadt eingesetzte Sensorik. Die Founders Foundation engagiert sich für die Ausbildung der nächsten Generation von Gründer:innen und die Stärkung des Startup-Ökosystems in der Region. Danach besuchten wir den Pioneers Club als weiteren Anker des lokalen Innovationsökosystems.

Die zentralen Erkenntnisse des Tages – sowie eine Einladung zur Vernetzung – haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

1. Open Innovation City erklärt

Mit der Open Innovation City Bielefeld wurde erstmals das wirtschaftliche Prinzip der offenen Innovation systematisch auf die Stadtebene übertragen. Ziel war es, alle Bereiche der Stadtgesellschaft – von Verwaltung über Wirtschaft und Wissenschaft bis zur Zivilgesellschaft – in gemeinsame Innovationsprozesse einzubinden.

Das vom Land NRW geförderte Projekt (2019–2023) hat in Bielefeld über viereinhalb Jahre Instrumente, Studien und Formate entwickelt, um offene Innovationskultur praktisch erlebbar zu machen. Im Fokus standen dabei Themen wie Governance, Partizipation, Partnerschaften, Kultur und Ökosystem.

Getragen wurde das Projekt von vier Partnern mit unterschiedlichen Perspektiven: der Fachhochschule des Mittelstands, der Founders Foundation, dem Branchennetzwerk owl maschinenbau e. V. sowie dem Pioneers Club. Die gemeinsam entwickelten Werkzeuge und Bildungsangebote stehen inzwischen dauerhaft zur Verfügung und sollen auch anderen Städten als Inspiration dienen. Bielefeld gilt damit als Pilotstadt und Vorbild für offene Innovationsprozesse auf kommunaler Ebene.

Das Konzept der Open Innovation City im Überblick

Wie kann das Prinzip der Open Innovation auf Städte übertragen werden? Die Publikation „Offene Innovation auf Stadtebene“ liefert eine fundierte Einführung in das Konzept der Open Innovation City – mit konkreten Anwendungsfeldern, wissenschaftlicher Einordnung und Praxisbeispielen. Sie richtet sich an alle, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Stadtgesellschaften gemeinsam Zukunft gestalten können.

Zum Download →

2. Bausteine der Open Innovation City

Innovation Office

Das Innovation Office am Alten Markt 13 in der Bielefelder Altstadt ist ein zentral gelegener Treffpunkt der Open Innovation City. Offen gestaltet und mitten im Stadtgeschehen gelegen, bringt es Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtgesellschaft in einem neutralen Raum zusammen. Auf zwei Etagen bietet das Büro Arbeitsplätze, Workshop- und Besprechungsräume sowie eine flexible Fläche für Veranstaltungen – und macht das Thema Innovation damit direkt vor Ort sichtbar und erlebbar.

Abbildung 2 – Das Projektteam der Open Innovation City Bielefeld mit Teilnehmer:innen der Workation vor dem Innovation Office in Bielefelder Altstadt

Projekte wie „Innovate Now“

InnovateNow ist ein offener Ideenwettbewerb, der Bürger:innen, Studierenden, Unternehmer:innen und alle Innovationsinteressierten dazu einlädt, die Zukunft der Bielefelder Innenstadt aktiv mitzugestalten. Im Fokus stehen digitale Lösungen, die das Leben in der Stadt verbessern, neue Services ermöglichen oder den öffentlichen Raum aufwerten. Das Projekt basiert auf dem erprobten Innovationskonzept der Adobe Kickbox und zielt in erster Linie auf die Förderung von Menschen mit Gestaltungswillen – nicht nur ihrer Ideen. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Selbstwirksamkeit: Wer einmal erlebt hat, dass er oder sie selbst etwas bewegen kann, wird diesen Impuls immer wieder aufgreifen und weitertragen.

Das Programm läuft über zwölf Wochen und kombiniert Workshops, individuelles Coaching und Netzwerkmöglichkeiten. Teilnehmende bringen eigene Ideen ein oder schließen sich bestehenden Projekten an. In Themenmodulen wie Prototyping oder Konzeptentwicklung werden sie von erfahrenen Mentor:innen begleitet. Jedem der 16 Teams steht ein Budget von bis zu 1.000 € zur Verfügung, um ihre Ideen zu evaluieren und erste Umsetzungsschritte zu testen. Darüber hinaus verfügt die Jury über ein zusätzliches Budget, mit dem sie besonders vielversprechende Projekte über das Programm hinaus fördern kann.Am Ende des Programms präsentieren alle Teams ihre Ergebnisse beim Pitch Day vor einer unabhängigen Jury. Besonders überzeugende Projekte erhalten eine finanzielle Unterstützung von bis zu 1.000 €, um erste Umsetzungsschritte zu ermöglichen.

InnovateNow ist ein Gemeinschaftsprojekt lokaler Partner aus Stadtentwicklung, Wirtschaft und Innovationsförderung: Die WEGE mbH koordiniert als Wirtschaftsförderung der Stadt Bielefeld das Programm, das City.Team Bielefeld verwaltet die Fördermittel, Open Innovation City unterstützt bei Kommunikation und Vernetzung, und die tomorrow bird GmbH verantwortet Konzeption, Moderation und Begleitung. Ergänzt wird das Konsortium durch zahlreiche regionale Partner:innen aus Forschung und Wirtschaft. Das Konzept der Adobe Kickbox wird mit InnovateNow zum ersten Mal in Deutschland im städtischen Kontext umgesetzt – und lädt weitere Kommunen herzlich zum Nachmachen ein!

Das Projekt veranschaulicht, wie sich urbane Transformationsprozesse gemeinsam gestalten lassen – nah an den Menschen, praxisnah und offen für neue Ideen. Aktuelle Updates zum Projektverlauf finden Sie hier.

3. Lokale Netzwerke aktiv pflegen

Bei unserer Tour durch die Stadt wurde uns eindrucksvoll vor Augen geführt, wie eng die lokalen Netzwerke der Open Innovation City räumlich verzahnt und persönlich verbunden sind. Alle drei Stationen zeichneten sich durch kurze Wege, offene Türen und einen direkten, unkomplizierten Austausch aus.  

Founders Foundation: Gründergeist trifft Stadtinnovation

Abbildung 3 – Workation-Teilnehmer des Spaziergangs am Eingang der Founders Foundation

Die Founders Foundation ist Mitinitiator der Open Innovation City und bringt als zentrale Akteurin des regionalen Startup-Ökosystems fundierte Gründerexpertise in den städtischen Innovationsprozess ein. In einer inspirierenden Führung durch das Founders Home stellte uns Moritz Schön die verschiedenen Programme der Stiftung vor – von der Startup School bis zum Accelerator. Als Plattform für B2B-Tech-Gründungen stärkt die Founders Foundation die digitale Zukunft der Region. Ein Höhepunkt ist die jährlich stattfindende Hinterland of Things-Konferenz, die Bielefeld bundesweit als Standort für Innovation sichtbar macht und die Verbindung von Startups, Mittelstand und Stadtgesellschaft auf eine neue Ebene hebt.

Evangelische Kirchengemeinde Bielefeld und Code for Bielefeld

Beim Spaziergang durch die Bielefelder Innenstadt haben wir gesehen, wie auf die Fläche der Johanniskirche Sensoren zur Messung der Bodenfeuchte installiert wurden, die auf bodenfeuchte.org öffentlich bereitgestellt werden. Es ist ein gemeinschaftliches Projekt, in dem Open Innovation City die Sensoren bereitstellt, die Kirchen die Flächen zur Verfügung stellen, der Umweltbetrieb die Sensoren installiert und der Verein Code for Bielefeld die Daten im öffentlich zugänglichen Dashboard anzeigt. Außerdem hat Code for Bielefeld Schüler:innen das Konzept offen zugänglicher Daten am Beispiel des gemeinschaftlichen Projektes vermittelt. Ziel dieses Citizen-Science-Projektes ist es, den Zustand städtischer Grünflächen besser zu verstehen. Das Projekt verknüpft Umweltbildung, offene Daten und zivilgesellschaftliches Engagement – ein praktisches Beispiel dafür, wie offene Innovation akteursübergreifend initiiert werden kann.


Abbildung 4 – Bodenfeuchtesensoren auf einer grünen Insel neben der Bielefelder Johanniskirche

Pioneers Club: Netzwerkraum für Mittelstand und Innovation

Abbildung 5 – Mitarbeitende der Stadt Bielefeld  stellen sich auf dem schwarzen Brett des Coworking Spaces Pioneers Club vor.

Als letzter Halt unserer Tour bot der Pioneers Club einen spannenden Einblick in eine Plattform, die den Austausch zwischen Mittelstand, Startups und Digitalexpert:innen aktiv gestaltet. In einem Rundgang mit Pia Engelbrecht erfuhren wir mehr über die Formate des Clubs, die über 70 Events im Jahr sowie ein über 150 Mitglieder starkes Netzwerk umfassen. Der Club ist auch Mitinitiator der Open Innovation City und fördert mit seinen Angeboten eine innovationsoffene Unternehmenskultur in der Region. Für die Vernetzung mit der lokalen Unternehmenskultur hat das Team der Open Innovation City ebenfalls Arbeitsplätze auf der Pioneers Club Coworking-Fläche.

4. Aufruf an die Community: Jetzt vernetzen!

Sie möchten mit Ihrer Kommune ebenfalls eine Open Innovation City werden? Dann kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen oder einen Besuch.

E-Mail:
Telefon: +49 521 51-0

Ps. Kürzlich hatten wir Andreas Luthe, zuständig für Existenzgründung und Innovation bei der Wirtschaftsförderung Münster GmbH im Innovation Office zu Gast, um das Konzept auch auf Münster zu übertragen.

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