Titelbild: Oberbürgermeister Michael Salomo, Foto: Stadt Heidenheim
Der Bundesverband für Klimaanpassung und Digitalisierung vereint vorwiegend kommunale Vertreterinnen und Vertreter mit dem Ziel, digitale Innovationen für den Klimaschutz nutzbar zu machen. Durch eine enge Verzahnung von Praxis und Wissenschaft fördert der Verband nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen für Umwelt und Gesellschaft. Im Folgenden werden drei zentrale Aspekte beleuchtet: die Berührungspunkte des Verbands mit Smart-City-Initiativen, die inhaltlichen Herausforderungen der Mitgliedskommunen sowie die angestrebte Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren auf politischer Ebene.
Michael Salomo ist Bundesvorsitzender und Sprecher des Verbandes und seit dem Jahr 2021 Oberbürgermeister der ostwürttembergischen Stadt Heidenheim an der Brenz. In diesem Interview sprechen wir mit ihm über Smart Cities, Herausforderungen und die Vernetzungsmöglichkeiten des Bundesverbands für Klima und Digitalisierung.

1. Zentrale Herausforderungen
Digitalisierung und Klimawandel verbinden
Digitalisierung und Klimawandel bilden die beiden inhaltlichen Schwerpunkte, mit denen sich die Mitgliedskommunen im Verband derzeit am intensivsten auseinandersetzen. Die große Herausforderung besteht darin, digitale Lösungen zu entwickeln, die konkret zur Bewältigung des Klimawandels beitragen. Klimaschutz, Klimaanpassung und digitale Transformation gelten oft als separate Mega-Themen, doch der Bundesverband verfolgt bewusst einen Ansatz, der beide Felder verzahnt. Durch diese „Doppeltransformation“ – auch als Zwillingswandel bezeichnet – lassen sich ideale Synergien schaffen: Digitale Technologien können Prozesse effizienter gestalten, Ressourcen einsparen und dadurch nachhaltige Mehrwerte für Umwelt und Gesellschaft generieren.
2. Vernetzung und Austausch
Zusammenarbeit mit Akteuren auf allen Ebenen
Um digitale Klimaschutzlösungen langfristig erfolgreich umzusetzen, setzt der Bundesverband für Klimaanpassung und Digitalisierung e.V. stark auf Vernetzung und Austausch mit relevanten Akteuren. Der Verband selbst besteht überwiegend aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen – darunter Mitarbeitende aus Rathäusern, Stadtwerken und kommunalen Betrieben, die täglich an der Schnittstelle von Digitalisierung und Klimaschutz arbeiten.
Diese starke kommunale Basis möchte der Verband nutzen, um den Dialog über alle politischen Ebenen hinweg zu fördern. Ziel ist ein regelmäßiger Austausch mit der Politik von der lokalen über die Landesebene bis hin zur Bundesebene aufzubauen, um Praxis und Politik besser zu verzahnen. Wertvoll ist hier ein kontinuierlicher und intensiver Austausch mit etablierten Lösungsanbietern, besonders aber mit Start-ups als Beschleuniger für Innovation und Umsetzung konkret vor Ort.
3. Smart City als Handlungsfeld
Modellprojekt Aalen/Heidenheim und praktische Beispiele
Einen wichtigen Berührungspunkt mit dem Thema Smart City hat der Verband durch das interkommunale Modellprojekt „Smart Cities Aalen/Heidenheim“. Der Bundesvorsitzende Michael Salomo – zugleich Oberbürgermeister der Stadt Heidenheim – bringt hier seine doppelte Expertise ein. Im Rahmen dieses Modellvorhabens stehen den Städten Aalen und Heidenheim bis 2027 insgesamt 17,5 Millionen Euro Fördermittel der Bundesregierung zur Verfügung. Diese Mittel werden eingesetzt, um digitale Anwendungen zu entwickeln, die kommunale Ressourcen schonen (wie Personal, Zeit und Material) und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Konkret zeigt sich der Nutzen digitaler Lösungen in mehreren praxisnahen Beispielen. So werden etwa städtische Pflanzbeete mit Sensortechnik ausgestattet, um den Feuchtigkeitsgehalt der Erde in Echtzeit zu überwachen. Auf dieser Grundlage kann die Stadtgärtnerei genau dann bewässern, wenn tatsächlich Bedarf besteht, anstatt pauschal alle Beete nach festem Zeitplan zu gießen. Dies spart Wasser, reduziert den Arbeitsaufwand und schont zugleich die Pflanzen durch bedarfsgerechte Pflege.
Ein weiteres Beispiel ist die Ausstattung von Stadtbussen mit Temperatursensoren, um den Winterdienst zu optimieren. In Heidenheim messen inzwischen zahlreiche Busse kontinuierlich die Straßentemperatur auf ihren Routen. Die gesammelten Daten werden direkt an ein zentrales Dashboard übermittelt, wo kritische Temperaturabfälle sofort erkennbar sind. Bei drohender Glätte kann die Einsatzleitung des Winterdienstes gezielt und frühzeitig reagieren, indem sie genau die Straßen präventiv streut, die tatsächlich von Eisglätte bedroht sind.
4. Kontaktaufnahme
Sie interessieren sich für die Arbeit des IVKD?
Kontaktieren Sie gerne unsere Geschäftsstelle!
Geschäftsstelle des Bundesverbands für Klimaanpassung und Digitalisierung
Dr. Johanna Rothmann | IVKD e.V. (in Gründung)
LinkedIn-Profil
In der Waage 9 | 73463 Westhausen
Mobil: +49 157 76622819